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Health Techs #3: Mentale Gesundheit

Als sie im Dezember das erste Mal Schnee vom Himmel hat fallen sehen, das Thermometer Minusgrade angezeigt hat und sie nach Daunenmantel und Stiefeln griff, war klar – der Winter ist da. Louisa zieht Mütze und Schal über und macht sich langsam, noch in der Morgendämmerung, auf ins Büro. Seit Anfang Oktober ist die Doktorandin auch wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Chemie-Fakultät. Obwohl ihre Doktorarbeit 25 bis 30 Stunden in der Woche schluckt, muss sie noch 20 Stunden die Woche Seminare vor- und nachbereiten, Professor:innen zuarbeiten, Klausuren korrigieren. Denn ihr Erspartes wird sie die nächsten Jahre kaum über Wasser halten. Ständiger Leistungsdruck, Stress, privater Kummer und Erfolgsdruck haben bei Louisa vor allem zu einem geführt: Depressionen.

Volkskrankheit Depression

Zu den typischen Symptomen einer Depression gehören neben gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen oder sogar suizidalen Gedanken auch körperliche Beschwerden wie Appetitmangel, Schlafstörungen, Magen-, Kopf- oder Rückenschmerzen. Grund für verstärkte psychischen Probleme in den Wintermonaten ist der veränderte Hormonhaushalt aufgrund der Reduktion von Sonnenstunden. Besonders für Menschen, die bereits bei sonnigeren Zeiten mit mentalen Herausforderungen kämpften, kann die herbstliche Dunkelheit zu einer drastischen Verschlimmerung ihrer Symptome führen. Wer nun nach psychologischer Beratung sucht, muss oft feststellen, dass alle Anlaufstellen überfüllt sind und die Wartezeiten oft Monate dauern.

Laut Zahlen der Deutschen Depressionshilfe[1] leidet jeder fünfte bis sechste Erwachsene im Leben einmal an Depressionen. Im Laufe eines Jahres erkranken 5,3 Millionen Erwachsene, oder 8,2 Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren, an einer depressiven Störung. Dabei sind Frauen mit derzeit etwa 11,3 Prozent mehr als doppelt so häufig betroffen wie Männer, von denen zurzeit etwa 5,1 Prozent erkrankt sind. Dies kann auch daran liegen, dass sich Frauen tendenziell häufiger Hilfe suchen.

Das Problem: die insbesondere durch fehlende Therapieplätze entstandene deutschlandweite Versorgungslücke im Bereich Psychotherapie. Es fehlt an Therapieplätzen, die von Krankenkassen übernommen werden, sogenannten Kassensitzen. Und das, obwohl die Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen im Jahr 2021 einen Höchststand erreicht hat, unter anderem durch die während der Pandemie gestiegene Zahl an psychischen Leiden innerhalb der Bevölkerung. Über die Menge an Kassensitzen entscheidet der G-BA, der Gemeinsame Bundesausschuss, der sich aus Vertreter:innen der Ärzteschaft, der gesetzlichen Krankenversicherungen sowie von Patientenseite zusammensetzt. 2018 kam ein Gutachten des G-BA zu dem Schluss, dass über 2400 Kassensitze in Deutschland fehlen; nur knapp 800 wurden im Sommer 2019 in Auftrag gegeben.

Digitale Lösungen gegen den Therapieplatzmangel

Was bereits jetzt dabei helfen kann, die Versorgungslücke zu schließen: Digitale Lösungen wie Onlinekurse, Therapien oder Sprechstunden, die bereits einige HealthTechs für sich entdeckt haben.

So kann die App des Berliner Start-ups Selfapy bei einer Depression oder einer generalisierten Angst- oder Panikstörung unterstützen. Der dort angebotene 12-wöchige Onlinekurs hilft unserer Protagonistin Louisa dabei, negative Gedankenspiralen zu durchbrechen, Probleme aus anderen Perspektiven zu betrachten und eigene Kraftquellen zu stärken. Dazu muss Louisa sich von einem Arzt oder eine Ärztin eine Diagnose stellen und ein Rezept ausstellen lassen und bei ihrer Krankenkasse einreichen. Diese übernimmt die Kosten und stellt einen Code zum Freischalten des Onlinekurses aus. Ein Team aus Psycholog:innen steht Louisa auf Wunsch schriftlich oder telefonisch zur Seite, damit sie zum Beispiel Herausforderungen besser verstehen und die Kursinhalte optimal in ihren Alltag integrieren kann.

Auch die App HelloBetter setzt bei konkreten Symptomen an. Die App auf Rezept kann unter anderem bei Stress und Burnout, chronischem Schmerz sowie Angst- und Panikattacken helfen. Als zugelassene digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) wird auch HelloBetter von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. Die auf die Symptome der Nutzer:innen zugeschnittenen, 12-wöchtigen Kurse setzten auf unterschiedliche Methoden wie multimediale Inhalte, Übungen und persönliche Gespräche mit Psychotherapeut:innen.

Einen anderen Ansatz nimmt die Online-Plattform Nilo.health, die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz in den Fokus und damit aus dem privaten auch in den beruflichen Kontext rückt. Nilo.health kann von Unternehmen gebucht werden und bietet 1:1 Sitzungen mit Psycholog:innen, Gruppenworkshops mit Coaches und Trainer:innen, Meditationen und selbstgeführte Programme an. Die Nutzer:innen und Teamleiter:innen bekommen Analysen und Insights zur eigenen und zur Entwicklung ihres Teams sowie individuell abgepasste Programm-Empfehlungen. Das Berliner Start-up verspricht, so die Resilienz der Mitarbeitenden sowie deren mentales Wohlbefinden zu stärken und präventiv gegen mentale Krankheiten, Burn-out und Depressionen vorzugehen. Auch bei konkreten Symptomen wie Angstzuständen oder Schlaflosigkeit kann Nilo.health unterstützen. So kann nicht nur die Unternehmenskultur verbessert und die Produktivität und Zusammenarbeit der Teams gesteigert werden, auch die Krankheitstage der Mitarbeitenden können potenziell vermindert werden.

Ganzheitlich zum mentalen Wohlbefinden

Herbert arbeitet in einem Büro und sitzt acht Stunden am Tag am Schreibtisch. Wenig Bewegung, kaum Sonnenlicht und frische Luft und eine einseitige Ernährung tragen nicht gerade zu seinem mentalen Wohlbefinden bei. Seitdem er sich im Sommer beim Fußball den Rücken verdreht hat, bleibt auch der Sport eher links liegen. Die dunkle Jahreszeit lässt sich auf Herberts Gemüt nieder: Seit einigen Wochen hat er Schlafprobleme, kann sich am Schreibtisch kaum noch konzentrieren, und schweift in Meetings mental ab. Vor allem aber nachts macht ihm sein Geisteszustand zu schaffen: Schläft er endlich ein, dann erst nach stundenlangem hin- und her wälzen und nach hunderten nicht ausgesprochenen Gedanken.

Doch auch Herbert können digitale Anwendungen Abhilfe verschaffen. Apps und Online-Plattformen wie Somnio und Meditopia bieten ganzheitliche Behandlungsmethoden, die Geist und Psyche ebenso berücksichtigen wie den Organismus.

Somnio ist eine zugelassene DiGA, die sich auf die Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen spezialisiert hat. Sie wurde von der 2014 in Zürich gegründeten Mementor GmbH entwickelt. Durch die Einordnung der eigenen Schlafprobleme, Entspannungstechniken und Tipps zum Umgang mit kreisenden Gedanken und Grübeln kann die Schlafzeit verbessert und die eigene Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit für den Tag gesteigert werden. Das digitale Schlaftraining verspricht eine Symptomreduktion von 50 Prozent, eine um durchschnittlich 18 Minuten verkürzte Einschlafdauer und einen mindestens 12 Monate andauernden Effekt und beruft sich dabei auf eine 2019 von der Uni Zürich durchgeführte Studie.

Mit Meditationen, Achtsamkeits- und Schlafübungen, Musik, Klängen und Schlafgeschichten verspricht auch Meditopia eine schnelle und dauerhafte Abhilfe bei Stress und Schlafstörungen. Insbesondere sollen sich Nutzer:innen Achtsamkeit im Alltag antrainieren: Durch einen Zustand bewusster Geistesgegenwart, kann der alltägliche Stress und Trubel besser akzeptiert werden. Dadurch kann Achtsamkeit dabei helfen, die eigenen Gedanken und Gefühle besser kennenzulernen, und Zufriedenheits- und Glücksgefühle schaffen. Ähnlich wie Nilo.health bietet Meditopia Unternehmen die Möglichkeit, die Plattform für den Arbeitsplatz zu buchen, um den eigenen Mitarbeitenden Unterstützung für die mentale Gesundheit zur Verfügung zu stellen.

Für Louisa und Herbert bedeutet das: Statt einem halben Jahr müssen sie nur bis zum nächsten Arzttermin warten und können mit dem Rezept sofort in die Behandlung ihrer Symptome starten. Ihre jeweiligen Kurse, Sitzungen oder Trainingseinheiten können sie sich flexibel einteilen und überall abrufen, damit sind sie nicht an Zeiten, Orte oder Strukturen gebunden. So bekommt Louisa auch neben ihrer 50-Stunden-Woche Unterstützung und Herbert hat genug Zeit, um sich nebenbei auf eine gesündere Ernährung und mehr Sport und Bewegung zu konzentrieren.

Lust auf noch mehr HealthTechs?

Für eine Übersicht zu den HealthTechs im Dachraum kontaktiert uns einfach.

Die ersten beiden Beiträge verpasst? Kein Problem:
HealthTechs # 1: Eine neue Ära für das Gesundheitswesen (versicherungsforen.net)
HealthTechs #2: Rehabilitation und Nachsorge — New Players Network

Autorin

Marleen Heimann ist Mitarbeitende in der Kommunikation beim New Players Network.

HealthTechs #2: Rehabilitation und Nachsorge

In einer Blogreihe widmet sich das New Players Network den HealthTechs. Im zweiten Beitrag schauen sich unsere Autoren Pascale Ullmann und Max Krause Lösungen zur Rehabilitation und Nachsorge an.

Sommer, Sonne, Sportverletzung

Getränke sind kaltgestellt und die Steaks finden ihr Aroma in einer sorgsam komponierten Marinade. Eigentlich stehen die Zeichen gut für ein Grillfest, im Verlaufe dessen man mit Freunden und Familie die Lieblingsmannschaft in der Bundesliga anfeuert. Aber Moment. In der ganzen Vorbereitung ist wohl untergegangen, dass der Meister längst gekürt, die Schale übergeben und die Liga in der Sommerpause ist. Und da die Hitze in Qatar professionellen Fußball vor Anbruch der Nacht verhindert, ist zu allem Überfluss auch die WM in den Winter verschoben und kann hier nicht einspringen. Nun muss man vor lauter Schreck nicht gleich das Grillfest absagen, aber so ganz ohne Fußball genießt sich so eine Zusammenkunft doch etwas weniger.

„Naja“, denken sich die Gastgeber, „dann müssen wir eben selbst ran“. Louisa und Herbert waren schließlich richtige Knipser in der C-Jugend. In Windeseile ist der Rasen auf die englische Ideallänge gestutzt, gewässert und mit Rucksäcken als Pfosten präpariert. Gleich bei Eintreffen beginnen die Gäste also ihr persönliches WM-Finale und überspringen übermütig jede Aufwärmübung. Schnell wird klar, dass nicht nur das Ballgefühl von Louisa und Herbert unter den Jahren gelitten hat. Schon nach kurzer Zeit machen sich Schmerzen in Louisas Knie bemerkbar. Seit dem Skiunfall ist es leider nie vollständig ausgeheilt und so muss sie bald schmerzverzerrt vom „Feld“ humpeln. Auch für Herbert läuft es nicht besser. Bei seiner ehemaligen Spezialität – dem Zidane-Trick – verdreht er sich derartig, dass in seinem Büroarbeiter-Rücken nichts mehr in korrekter Stellung verbleibt. Für die beiden endet das Spiel ebenso spontan wie es entschieden wurde. Alle Beteiligten finden sich lädiert am Essenstisch zusammen und sondieren ihre schmerzenden Körper.

Vom kleinen Schmerz zum großen Problem

Die nächsten Tage sind für alle eine körperliche Tortur, die jedoch bald überstanden ist. Louisa und Herbert hat es hingegen schwerer getroffen. Louisa muss endlich ihr Knie auf Vordermann bringen. Herbert muss seinen Rücken und Fuß genauer checken lassen. Keiner von beiden weiß jedoch, wie man die Termine beim Arzt, Physiotherapeuten und Krankengymnastik mit dem engen Arbeitsalltag verbinden soll und entscheiden, das Problem zu vertagen. Als nach der Sommerpause passend zum Saisonstart erneut zum Grillfest und Fußballspielen eingeladen wird, müssen beide absagen, da ihre fortbestehenden Schmerzen jede sportliche Aktivität verhindern.

Mangelnde Alltagskompatibilität von herkömmlichen Therapie- und Rehabilitationsformen

So oder so ähnlich ergeht es einer Vielzahl deutscher Hobbysportler über den Verlauf des Jahres, die ihren Verletzungen auch aufgrund von Zeitmangel nicht die passende Behandlung zukommen lassen. Schmerzpunkte nehmen so an verschiedenen Stellen durch mangelnde Rehabilitation zu, reduzieren die Lebensqualität oder riskieren sogar Arbeitsausfälle und kostenintensive Therapien. Bereits kleine Sportunfälle können so zu schwerwiegenden körperlichen Einschränkungen und übermäßigen Belastungen des Gesundheitswesens anwachsen.  Ein strukturelles Problem des aktuellen Gesundheitswesens besteht in der häufig mangelnden Alltagskompatibilität von herkömmlichen Therapie- und Rehabilitationsformen.

Der demographische Wandel stellt das Gesundheits- und Versicherungswesen auf die Probe. So ist vor diesem Hintergrund davon auszugehen, dass die Kosten für Rehabilitation der Arbeitsfähigkeiten in Zukunft kontinuierlich steigen werden. Neue Rehabilitationsmöglichkeiten mittels digitaler Anwendungen können diese nicht nur effizienter hinsichtlich der Genesungsprozesse, sondern auch der Kosten gestalten und liefern damit eine wichtige Antwort auf den demographischen Wandel.

Ich habe Rücken – Wie HealthTechs die physische Rehabilitation unterstützen

Digitale Anwendungen finden immer größeres Potenzial in der Nachsorge. Glücklicherweise lässt sich die Rehabilitation[1] dadurch immer bequemer durch Anwendungen diverser HealthTechs gestalten. Dadurch, dass die PatientInnen zu einem selbst gewählten Zeitpunkt und in einer selbst gewäh­l­ten Umgebung die Angebote nutzen können, wird eine höhere Nutzer­freundlichkeit erreicht. Insbesondere für PatientInnen, die in strukturschwachen Regionen mit eingeschränkter Mobilität leben, kann dies einen absoluten Mehrwert bieten.

Im Feld der medizinischen Therapie und Prävention hat sich der neue Trend „Digital Therapeutics“ (DTx) entwickelt, der digitale Kommunikationsformen und Software nutzt, um den Zugang von Patienten zu Rehabilitation und Nachsorge zu erleichtern. Im Unterschied zu anderen Digital-Health-Anwendungen sind DTx-Produkte klinisch getestet, evidenzbasiert und zielen auf reelle Verhaltensänderungen bei ihren Nutzern ab. Mit Inkrafttreten des Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG)[2] in Deutschland im Dezember 2019 kam ein regelrechter DTx-Boom auf. Durch das Gesetz wurden Gesundheits-Apps erstattungsfähig und für PatientInnen flexibler und schneller nutzbar.

Die digitalen Therapieformen können durch Wearables und Kameras ergänzt und durch die Daten zur motorischen Ausführung der Übungen und Vitaldaten ausgewertet werden. Findet diese Dateninterpretation in Echtzeit statt, nähern sich die Leistungen von DTx-Anwendungen an die echter ÄrztInnen und TherapeutInnen an. Die häufig überlasteten Physiotherapien werden damit entlastet und VersicherungsnehmerInnen können die verschriebenen Therapien schneller in Anspruch nehmen.

Der Dachraum beheimatet eine Reihe erfolgreicher, fortgeschrittener HealthTechs die sich auf die Therapie des Bewegungsapparates konzentrieren. Um ein paar Beispiele zu nennen: Kaia Health (75 Mio. USD Series C 2021), Caspar Health (9 Mio. USD Series B 2021) oder Temedica (17 Mio. USD Series A 2020). Aber auch Start-ups, wie eCovery, Pelvintense und Curalie bieten patienten- und krankheitsspezifische Online-Therapien an, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Durch KI-gestützte Verfahren können die Symptome analysiert, ein geeigneter Trainingsplan entwickelt und die korrekte Übungsausführung kontrolliert werden.

Die 2019 entwickelte App von eCovery spezialisiert sich auf die Begleitung des Genesungsprozesses bei Gelenk- und Rückenschmerzen unter anderem von Arthrose-Patienten. Auch die Knieschmerzen von Louisa können durch eCoverys Therapieformen behandelt werden. Die Diagnose, die sie von ihrem persönlichen Arzt, per Selbsteinschätzung anhand eines eCovery-Fragebogens oder der eCovery-Videosprechstunde erhalten hat, stellt die Grundlage für das erstellte Physioprogramm dar. Da sie die interaktiven Videotrainings von zu Hause aus durchführen kann, passen diese besser in ihrem Arbeitsalltag. Der Trainingserfolg wird in regelmäßigen Analysen ermittelt, bei dem Beweglichkeit und Schmerzniveau erfragt werden. Diese Informationen werden mit Louisas persönlichen Physiotherapeuten und Arzt geteilt, der den gesamten Prozess begleitet und den Trainingsplan auf Basis der Zwischenergebnisse anpasst. Von Prävention und Diagnose über Therapie bis kontrollierende Nachsorge kann die Online-Physiotherapie-Plattform damit nahezu die gesamte Patientenreise abdecken.

Mit der Spezialisierung auf Rückenschmerzen deckt eCovery einen großen Zielmarkt ab und hilft bei der Lösung der aktuell zentralen gesundheitlichen Probleme. So klagen laut Robert-Koch-Institut 60 Prozent der Deutschen im Verlaufe eines Jahres über Rückenschmerzen. Dies macht den Rücken zum zweithäufigsten Auslöser von Schmerzproblemen nach Kopfschmerzen.

Auch das 2017 in München gegründete Health-Start-up Medical Motion widmet sich diesen häufigen Schmerzursachen. So liefern ihre Anwendungen gezielte Behandlungen von Rücken- und Kopfschmerzen wie Bandscheibenvorfälle und Migräne. Darüber hinaus decken sie ein weites Feld körperlicher Probleme wie Kniearthrose und Fersensporn ab. Hiermit kann auch Herbert geholfen werden, der endlich seinen Rücken stärken will, weil dieser durch die ständige Schreibtischarbeit stark belastet wird.

Anhand von persönlichen Zielen, Krankenhistorie, persönlichen Lebensstils, Arbeitsumständen und Symptome wird ein personalisierter Trainingsplan in Echtzeit aufgestellt. Die App geht über die klassische Physiotherapie hinaus, indem sie auf Basis der Therapieerfolge immer wieder neue Übungen empfiehlt. Neben der KI-Analyse werden die erhobenen Daten durch medizinisches Fachpersonal ausgewertet, die auf Basis dessen ihre Diagnosen und Therapieempfehlungen besser auf Herbert zuschneiden können.

So wie eCovery hat sich auch Pelvintense auf ein bestimmtes Problem spezialisiert. Mit der App können beispielsweise Betroffene von Inkontinenz, Errektionsproblemen oder Beckenschmerzen ein regelmäßiges Beckenbodentraining absolvieren. Die Angebote sind gezielt auf Männer zugeschnitten. Durch eine erhöhte Achtsamkeit für und Stärkung des Beckenbodens können Patienten ihre Symptome lindern und ihre alltägliche Lebensqualität erhöhen.

Das Berliner E-Health-Unternehmen Caspar Health wurde 2016 gegründet, mit dem Fokus digitale Rehabilitationslösungen anzubieten. Mit einem zeit- und ortsunabhängigen Versorgungskonzept ermöglicht die App flächendeckende Therapieangebote insbesondere in der Nachsorge. Durch die enge Partnerschaft mit Rehakliniken können medizinische Einrichtungen die digitale Rehabilitationsklinik nutzen, um während und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, online die Angebote durchzuführen. Medizinisches Fachpersonal beutreut die NutzerInnen über integrierte Chat- und Videofunktionen und übernimmt beispielsweise die Tele-Reha-Nachsorge im Auftrag von Partnerkliniken und Kostenträgern. 2022 wurde ein weiterer Meilenstein für das Health Start-up erreicht: mit ihrer multimodalen Tele-Reha-Nachsorge wurde Caspar Health in die unbefristete Regelversorgung der Deutschen Rentenversicherung aufgenommen.

Die Anwendungen von Curalie gehen weit über rehabilitierende Therapie und Nachsorge hinaus. Ihr Ziel ist es, den NutzerInnen, als ganzheitlicher und persönlicher Gesundheitscoach, zur Seite zu stehen. So erinnert die App an gesundheitliche Vorsorgetermine, bietet Präventionsprogramme, Online-Symptomanalysen, Aktivitätstracking, Videosprechstunden und telemedizinische Reha-Nachsorge an. PatientInnen bekommen damit nahezu alle Gesundheitsleistungen vor, während und nach einer Erkrankung geschlossen von einer Anlaufstelle angeboten.

Bewahrung des kindlichen Übermuts

Das Einzige, was Louisa und Herbert nach diesen Erkenntnissen über die Möglichkeiten moderner DTx- Start-ups enttäuscht, ist, dass sie diese nicht bereits zum Zeitpunkt ihrer Verletzungen kannten. Mit ihrem aktuellen Wissen über digitale Therapieformen wären Louisa und Herbert sicherlich zum Start der neuen Saison bereit für ihre Einwechselung. Sowohl Louisas Knie als auch Herberts Rücken wären gestärkt, um sich bedenkenlos der nostalgischen Freude hingeben zu können. Durch zielgerichtete Rehabilitation kann damit nicht nur die körperliche Fähigkeit wiederhergestellt, sondern ebenso die ständige Sorge, um künftige Verletzungen der geschwächten Körperpartien reduziert werden. Sicherlich kann ein sorgsamer Umgang mit dem eigenen Körper viele Probleme vermeiden, doch die ständige Sorge vor möglichen Verletzungen kann zu mentalen Belastungen führen. Es gilt also, sich einen gewissen kindlichen Übermut und naive Freude am Ungewissen zu bewahren. Auch wenn sich Unfälle nie vollständig vermeiden lassen, stellen HealthTechs mit ihren Rehabilitationsprogrammen eine Möglichkeit dar, die negativen Konsequenzen einzudämmen und retten damit vielleicht auch das nächste Grillfest.

Körper, Geist und Seele

Die Rehabilitationsangebote von HealthTechs gehen bereits weit über die Betreuung physiologischer Beschwerden hinaus. Auch für Erkrankungen der mentalen Gesundheit und Einschränkungen neurokognitiver Funktionen bieten sie passgenaue Lösungen an. Mithilfe von DTx kann damit ein breites Feld von Erkrankungen therapiert werden. Da die mentale Gesundheit einen der wichtigsten Ursachen für Arbeitsausfälle und eine der zentralen gesundheitlichen Herausforderungen moderner Arbeits- und Lebensweise darstellt, möchten wir uns diesem Thema im dritten Blogbeitrag zu Health Techs ausführlich widmen.

Den ersten Beitrag verpasst? Kein Problem: HealthTechs # 1: Eine neue Ära für das Gesundheitswesen (versicherungsforen.net)

[1] Als Rehabilitation wird die (Wieder)-Eingliederung eines körperlich oder geistig Erkrankten oder Behinderten in das berufliche und soziale Leben bezeichnet. Medizinisch geht es zur Erreichung dieses Ziels vor Allem um die Wiederherstellung der körperlichen und psychischen Fähigkeiten nach einem beeinträchtigenden Unfall oder einer Erkrankung.

[2] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/digitale-versorgung-gesetz.html

InsurTech-Übersicht #7

InsurTech-Übersicht #7 veröffentlicht

Es ist wieder soweit! Die Neuauflage der alljährlichen InsurTech-Übersicht ist da. In ihrer siebten Edition bietet sie einen Überblick über die mittlerweile 195 Start-ups der DACH-Region, die mit ihren innovativen Ansätzen und Lösungen Einfluss auf die Versicherungsbranche nehmen. In der diesjährigen Veröffentlichung kamen 31 neue Geschäftsmodelle hinzu.

Das ausführliche Material zu allen Start-ups stellen wir euch auf Nachfrage gerne zur Verfügung.

Die aktuelle InsurTech-Übersicht könnt ihr hier kostenlos herunterladen.

Start-up-Szene hat sich von der Corona-Pandemie weitestgehend erholt

In den letzten zwei Jahren der Corona-Pandemie ist die Zahl der Gründungen zurückgegangen, einige Start-ups mussten Insolvenz anmelden. Nun hat sich die Start-up-Szene weitestgehend von der Corona-Pandemie erholt und es ist eine Gründermentalität zu beobachten. Die Krise brachte neben einer neuen Fokussierung der Geschäftsmodelle auf Gesundheit und gesundheitliche Absicherung einen Digitalisierungsboom. Es stehen nun Eigenschaften wie Einfachheit, Wissensvermittlung und Erreichbarkeit im Mittelpunkt. Dies bietet großes Potenzial für zukünftige InsurTechs.

Unicorns und Decacorns tummeln sich auf dem InsurTech-Markt

Die Zahl der Unicorns, also Start-ups mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde US-Dollar, wächst rasant. Mit Clark und Wefox tummeln sich seit Ende 2021 sogar zwei Unicorns auf dem InsurTech-Markt im DACH-Raum. Wefox hat sich bereits 2019 zum Unicorn entwickelt und ist seit einiger Zeit ein Multi-Unicorn. Die Zahl der Unicorns wächst rasant – längst sind es Decacorns, deren fabelhaften Status es zu erreichen gilt. Als Decacorn bezeichnet man ein Start-up, dessen Marktwert bei über zehn Milliarden US-Dollar liegt.

Top-Thema Nachhaltigkeit bietet Potenzial für InsurTechs

Branchenübergreifend beschäftigen sich Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit. Kund*innen legen immer mehr Wert auf nachhaltige Produkte – dementsprechend nimmt die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Services zu. In der Versicherungsbranche geht es beim Thema Nachhaltigkeit längst um mehr als nur um grün gelabelte Produkte und nachhaltige Kapitalanlagen. Besonders InsurTechs können sich durch die nachhaltige Ausrichtung einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Je früher hier die Anpassung erfolgt, desto besser sind die Start-ups für die Zukunft gewappnet.

Versicherer holen sich den Markt zurück

Der Trend rund um Start-ups und InsurTechs ist mittlerweile auch bei den etablierten Playern der Branche angekommen. Große Versicherungen erschließen sich zunehmend den Markt, indem sie Tochterfirmen gründen oder in neue Geschäftsmodelle investieren. Die Angebote der Start-ups sind für das Kerngeschäft der Versicherer interessant oder sogar notwendig. Während früher insbesondere ausländische Investoren deutsche InsurTechs unterstützt haben, sind in den letzten Jahren auch deutsche Versicherer aktiv geworden und haben sich mit verschiedenen Beteiligungen einen Teil des Marktes gesichert. Große Firmen suchen vermehrt nach Innovationsimpulsen von außen, um ihre eigene Zukunftsfähigkeit zu sichern.

„2021 war ein Jahr der Erholung im InsurTech-Markt, nach der Corona-Krise ist nun wieder eine Gründermentalität zu beobachten. Die Relevanz der InsurTech-Szene wird auch 2022 weiter zunehmen. Das Thema Nachhaltigkeit wird mehr und mehr in den Fokus rücken und wir werden mehr von erfolgreichen Unicorns und vielleicht sogar Decacorns hören.“

What’s coming next? #hacknext

Streicht euch den 7. bis 9. März 2019 farbig im Kalender an! Die Hacknext geht in München in die nächste Runde. Bereits zum zweiten Mal organisieren DataArt, Franke & Bornberg, Kaiser X Labs und zeb die Hacknext, dem innovativen Hackathon-Format zum Austausch von Digitalisierungsansätzen in der Versicherungswirtschaft. Fokusthemen wie Smart Data, Altersvorsorge, Versicherungsberatung der Zukunft sowie Bancassurance stehen auf der Event-Agenda. Nach dem Erfolg im Jahr 2017 wird das Spektakel erneut im alten Kohlebunker in München stattfinden. 120 Hacker werden erwartet, die sich innerhalb von 28 Stunden vier knallharten #InsurTech-Challenges stellen. Auf die Top-Teams und deren Ideen warten Preise im Gesamtwert von mehr als 10.000 Euro.

Und auch ihr könnt dabei sein! Noch bis zum 1. März können sich interessierte Teams oder Einzelpersonen, Versicherungsexperten, InsurTech-Talente, Programmierer, Design Thinker und Studenten für die Teilnahme am Hackathon Hacknext registrieren: www.hacknext.de
Und ganz am Rande erwähnt: Die Teilnehmergebühr von 25 Euro für aktive Hackathon-Teilnehmer wird nach Erscheinen auf dem Hackathon zurückerstattet!

Hier die Hackathon-Challenges im Überblick:

Challenge 1: Ruhestand neu denken
Wieviel Geld ist für einen sorgenfreien Lebensabend nötig? Entwickelt Konzepte, die Menschen dabei helfen, ihre finanzielle Zukunft vorauszuplanen, Kontrolle über ihr Renteneintrittsalter zu wahren und ohne monetäre Schwierigkeiten in den Ruhestand zu treten!

Challenge 2: Das Potenzial von Smart Data voll ausschöpfen
Wie können Versicherungsgeber und -nehmer nachhaltig von enormen Datenbergen profitieren? Identifiziert neue Potenziale und enthüllt, wie Kunden durch intelligente Versicherungsprodukte oder Assistenzleistungen ihr Leben sicherer und komfortabler gestalten!

Challenge 3: (R)evolution des Versicherungsagenten
Wie werden Versicherungsverkäufe wohl im Jahr 2025 ablaufen? Gestaltet eine zukunftstaugliche Interaktion zwischen Versicherungsgesellschaften und Agenten!

Challenge 4: Die Zukunft der digitalen Bancassurance
Wie können mit PSD2, Online- und Mobilebanking Risikobewertungen verbessert, wie die Versicherungsportfolios der Kunden optimiert werden? Präsentiert eure Lösung wie der Vertriebskanal Bancassurance in Zukunft kundenzentrierter gestaltet werden kann!

Und falls ihr euch nicht zu den vor Ideen sprudelnden Hackern zählt, dann bietet euch die Hacknext außerdem ein spannendes Konferenzprogramm am 8. und 9. März. Dort könnt ihr ausgewählten Vorträgen und Key Notes lauschen und an interaktiven Workshops teilnehmen. Tickets und alle weiteren Infos findet ihr hier.

By the way: Wir als NPN sind auch dabei und freuen uns auf das Event! Man sieht sich im Kohlebunker!

Bilder: zur Verfügung gestellt von Kaiser X Labs

Green Insurance-Investitionen in die Zukunft

Ob am Strand von Bali oder in unseren heimischen Wäldern: stets werden wir mit denselben schrecklichen Bildern konfrontiert, verursacht durch einen gesellschaftlichen Lebensstil der unser gesamtes Ökosystem negativ beeinflusst. Plastikübersäte Strände, aussterbende Tierrassen und durch giftige Abwasser verseuchte Flüsse. Die ersten Effekte des Klimawandels sind immer deutlicher zu spüren und das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Deswegen liegt es nahe, dass sich nun auch die Versicherungsbranche mit dem Thema Corporate Social Responsibility beschäftigen muss. Kommen Versicherungen ihrer sozialen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung nach?

Die Versicherungsbranche als Nachzügler

Die vom AMC 2014 in Auftrag gegebene Studie „Nachhaltigkeit in der Assekuranz“ zeichnete ein Bild der Versicherungsbranche, in der das Thema Nachhaltigkeit bislang noch an letzter Stelle stand. Als nachhaltig wurden langfristige Absicherungen verkauft und grün versichert galt aus Kundenperspektive als „greenwashing“. Mit Einführung der CSR-Berichtspflicht im März 2017 durch den Rat für Nachhaltige Entwicklung, wurden ab diesem Jahr Unternehmen dazu verpflichtet für mehr Transparenz in Themenbereichen wie Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelangen sowie Menschenrechte zu sorgen und entsprechende Maßnahmen einzuführen. Betroffen sind kapitalmarktorientierte Unternehmen sowie Versicherungen mit mehr als 500 Mitarbeitern deren Bilanzsumme durchschnittlich entweder mehr als 20 Millionen Euro beträgt oder deren Umsatzerlöse sich auf mehr als 40 Millionen Euro innerhalb eines Geschäftsjahres belaufen.

Was macht eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie aus?

Ein entscheidender Punkt für eine konsistente Nachhaltigkeitsstrategie ist das von Versicherungen verwaltete Kapital, durch welches ein nachhaltiger Lebensstil gefördert oder blockiert werden kann. Es macht einen Unterschied, ob Kapitalströme in Kohle-, Atomkraft und Rüstung fließen oder von Versicherungen in erneuerbare Energien und gesellschaftlich nachhaltige Projekte investiert werden.
Auch Unternehmenskultur und Geschäftsbetrieb tragen einen entscheidenden Teil zu einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie bei. Ein energieeffizientes Gebäude als Firmensitz, die aktive Förderung der ÖPNV-Nutzung, Familienfreundlichkeit oder recycelte Arbeitsmaterialen sowie ein optimiertes Abfallmanagement stellen Wege in eine nachhaltigere Unternehmensführung dar. Zudem werden solche Leitlinien bei grünen Versicherungen transparent definiert und kommuniziert.
Wer als Versicherung eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt, bietet außerdem ein erweitertes Leistungskonzept an. Nicht nur die ökologische, sondern auch die soziale Nachhaltigkeit wird bei einer solch erweiterten Produktpalette angesprochen. So unterstützen einige Krankenkassen beispielsweise alternative und naturheilkundliche Behandlungsmethoden und investieren in Vorsorgebehandlungen anstatt den Schadensfall abzuwarten. Zudem wird ein nachhaltiger Lebensstil der Versicherungsnehmer bei der Versicherung anerkannt und bei der Tarifierung entsprechend berücksichtigt. Auch im Schadenfall gibt es Ansätze, um eine nachhaltige Unternehmensführung zu etablieren. Beispielsweise kann die Versicherung aktiv die Anschaffung nachhaltiger Ersatzprodukte unterstützen. Einige große Versicherer wie Barmenia, ERGO und Generali haben mittlerweile Ansätze für eine nachhaltige Unternehmensführung integriert.
Einen weiteren Ansatz für mehr Nachhaltigkeit bei Versicherungen bieten Kooperationspartner. So kooperiert Carglass mit nahezu allen Versicherungen in Deutschland und ist für die Repair-First-Strategie bekannt. Reparieren statt wegwerfen und neukaufen, um Material zu sparen und Ressourcen zu schonen. Zudem entfällt für den Versicherungsnehmer im Schadenfall die Selbstbeteiligung.

Grüne Startups

Doch welche Versicherungen und Versicherungsvermittler mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit sind ganz neu auf dem Markt? Das Startup ver.de aus München plant das erste Unternehmen der Versicherungsbranche zu werden, das das Geschäftsmodell Versicherung mit dem Ziel maximaler ökosozialer Wirkung umgestaltet. Wichtigstes Standbein dafür sollen Kapitalanlagen sein, welche in Erneuerbare Energien, Bio-Landwirtschaft und soziale Innovationen investiert werden. Mit dem geplanten öko-fair Upgrade unterstützt ver.de bewusst lebende Versicherungsnehmer. Haben Kunden im Schadensfall einen Ersatzanspruch, so werden die Kosten für ein öko-fair Produkt von ver.de übernommen.
Als Versicherungsmakler hat grün versichert die Vision, Kapitalströme aus schädlichen in ökologische, nachhaltige Industriezweige umzuleiten und arbeitet überwiegend papierlos. In Bereichen in denen noch kein papierloses Arbeiten möglich ist, wird Recyclingpapier genutzt. Das Geschäftskonto wird bei der EthikBank gehalten. Zudem läuft der Betrieb mit Ökostrom, auch die Server der Webseite. Das Deutsche Institut für Nachhaltigkeit und Ökonomie hat das Start-up als ersten Versicherungsmakler für gesicherte Nachhaltigkeit zertifiziert. Auch die Gewinnverwendung des Start-ups zeigt eine ganz andere Perspektive auf: Insgesamt 75 % des Gewinns werden nachhaltig verwendet, wobei 40 % des Gewinns für nachhaltige, soziale und ökologische Projekte gespendet und 35 % in nachhaltige und ökologische Start-ups und Unternehmen investiert werden.
Auch das 2010 gegründete Startup FIBUR arbeitet zu 100 % digital und setzt den Schwerpunkt auf Kapital. FIBUR hat sich auf die staatlich geförderte private Altersvorsorge und auf Berufsunfähigkeitsversicherungen spezialisiert und vermittelt Versicherungen, welche Gelder nachhaltig anlegen. Im Mittelpunkt des Geschäftsmodells steht die Aufklärung und Beratung der Kunden. Gemeinsam mit etablierten Versicherungen sollen außerdem neue grüne Produkte entstehen.
Das Startup Greensurance hat in seinen Produkttarifen eine nachhaltige Komponente für Sachversicherungen integriert, die sich im Schaden- und Leistungsfall auswirkt. Ökologisch handelnde Kunden zahlen von vornherein weniger. Das Startup kann versicherungsmathematisch nachweisen, dass Menschen mit nachhaltigem Lebensstil ein geringeres Risiko für den Versicherer darstellen. Das geringere Risiko wird mit niedrigeren Prämien belohnt. Um Versicherte korrekt einzustufen und deren Lebensweise zu bewerten, hat Greensurance ein Ökopunktesystem entwickelt. lm Kfz-Bereich bietet Greensurance beispielsweise Rabatte für Wenigfahrer mit langjähriger Fahrpraxis an. Auch Autofahrer die ein Auto mit niedrigen Emissionen besitzen oder den jährlichen CO2-Ausstoß durch Kompensation klimafreundlich gestalten, erhalten Ökopunkte. Zudem investiert auch Greensurance von jedem Vertrag einen festen Anteil in Umwelt- und Klimaprojekte.

Nachhaltigkeit und Versicherungen lassen sich gut miteinander verknüpfen und bieten Möglichkeiten für eine innovative sowie alternative erweiterte Produktpalette auf dem Versicherungsmarkt. Startups wie FIBUR, Greensurance und grün versichert machen es vor und fördern gleichzeitig einen nachhaltigeren Lebensstil der Versicherten. Wir sind gespannt welche innovativen, grünen Alternativen wir in Zukunft noch entdecken werden.

Award-Rückblick

Der Spätsommer und damit auch der Partnerkongress ist inzwischen schon eine ganze Weile her und wir finden uns inzwischen schon fast im Winter wieder. Umso schöner ist es, das Event noch einmal Revue passieren zu lassen und was wäre da passender als ein Video-Rückblick?

Übrigens: die nächste Chance einen Award zu ergattern ist gar nicht mehr lang hin! Schon im April 2018 besteht die nächste Chance auf einen Pitch vor großem Publikum. Weitere Informationen werden bald hier auf dem Blog folgen.

 

Lust auf Lab in Leipzig?

Das SpinLab – The HHL Accelerator (www.spinlab.co) ist auf der Suche nach innovativen Gründern im Bereich InsurTech – gern auch für gemeinsame Pilotprojekte. Mehrere Klassen mit insgesamt 30 Startups konnten das sechsmonatige SpinLab-Programm bisher durchlaufen und insgesamt über 17,3 Mio. Euro sowie 30 Preise einsammeln. Neben einem intensiven Beratungsangebot profitieren die Gründer von zahlreichen Kontakten zu Investoren, etablierten Unternehmen und anderen Gründern.

Sie können auf dem Kreativgelände der Leipziger Baumwollspinnerei ein modern ausgestattetes Co-Working-Büro nutzen und erhalten Zugang zu verschiedenen Technologien von Partnern. Auch nach dem eigentlichen Programm sind die ausgewählten Startups Teil des Recruiting-Netzwerkes, können über ein internationales Austauschprogramm die Expansion planen und erhalten die Möglichkeit, neben dem SpinLab Büroräume anzumieten. Jedes Gründerteam erhält zudem bis zu 10.000,00 Euro. Die Teams können mit der Aufnahme in das sechsmonatige Gründerprogramm alle Angebote kostenfrei und ohne Beteiligung nutzen.SpinLab_Logo_big

Bis 17.10. 2017 können sich interessierte Startups unter www.spinlab.co bewerben. Gemeinsam mit renommierten Branchengrößen liegen die Schwerpunkte diesmal auf Energie (Partner VNG Gruppe), Smart City (Leipziger Gruppe), eHealth (AOK PLUS), InsurTech (Insurance Innovation Lab) sowie darin anwendbaren Querschnittstechnologien.
Interessierte erhalten alle Details zum Programm und zum Bewerbungsprozess auf der Website www.spinlab.co/apply-now

Start-up Interview mit crowdheroes

Wir haben mit Johannes, einem der Gründer des Start-ups crowdheroes gesprochen und ihm einige Fragen zu den Themen Gründung, Umsetzung und insbesondere Herausforderungen gestellt. Warum selbst ein „ungeduldiger Macher“ wie Johannes gelernt hat, dass eine ausgereifte Konzeption das A und O sind, erfahrt im folgenden Interview.

Wenn ich mich recht erinnere, ist das nicht eure erste Geschäftsidee, die sich nicht weniger als eine Revolution der Versicherungswirtschaft vornimmt. Warum gerade diese Branche? Warum brauchen Kunden euer Produkt?

Das ist richtig. Mit Alpha Beta haben wir einen jungen Company Builder, der über die notwendigen Ressourcen für ein Startup verfügt, angefangen vom Team über IT, Investoren, Marketing und das notwendige Netzwerk. In der Versicherungsbranche sehen wir noch enorm Potential im Bereich der Digitalisierung. Mit crowdheroes wollen wir konkret die Kraft der Gemeinschaft aktivieren, indem wir jeden einzelnen, wie z.B. Dich zu einer Gemeinschaft (crowd) bündeln und somit unsere Verhandlungsposition stärken. Die Kunden erhalten dabei das gleiche Produkt, bei mindestens gleicher Qualität zu einem deutlichen Kostenvorteil.

So richtig gestartet sind wir letztes Jahr im Dezember. Du hast vollkommen Recht, bei dem Aufbau des Unternehmens helfen uns die bestehenden Prozesse und Strukturen von Alpha Beta, egal ob Firmengründung, Zusammenstellung Team, Aufbau von Businessplänen und Pitch Decks, Suche von Investoren, Teilnahme an Wettbewerben, Marketing- und Kommunikationsstrategie sowie Aufsetzung der IT-Infrastruktur. Damit bekommen wir schnell mehr PS auf die Straße.

Wie seid ihr auf diese Idee gekommen und wieviel Zeit ist vergangen von der Idee bis zur Umsetzung?

Ideengeber ist Herr Dr. Frank Riemann mit dem wir gemeinsam das Konzept konkretisiert und ausformuliert haben. Wenn Du mich fragst wie viel Zeit, würde ich immer sagen „viel zu lange“ (lacht). Persönlich bin ich ein Freund von schnell raus und Fehler machen, anstatt zu lange zu warten. Die Perfektionisten in unserem Team bieten aber wahrscheinlich die notwendige Balance. Somit brauchen wir knapp 9 Monate von der Unternehmensgründung bis zu einem POC.

Was waren bisher eure größten Herausforderungen und was eure lessons learnt?

Größten Herausforderungen sind wie so oft IT und das Team. Bei komplexeren Softwarelösungen, die es in der Form noch nicht am Markt gibt, sind Überraschungen vorprogrammiert. Nicht selten bedeutet das höhere Budgets und Zeitverschiebungen. Beim Team sind enge Kommunikationswege und Ausrichtung gleicher Interessen für den Erfolg entscheidend.

Was wir gelernt haben? Dass Energie bei zu geringer Struktur unnötig verbraucht wird. Beim nächsten Mal werden wir mit Sicherheit mehr Zeit in die Konzeptionsphase und Design des Gesamtkonzepts stecken. Und dass sage ich als ungeduldiger „Macher“

Wie sieht euer Big Picture aus?

Unser Fokus liegt ganz stark darauf den Zugang zu Qualitätsprodukten zu erleichtern. Konkret bedeutet das Synergien für den Anbieter zu schaffen, indem wir eine gebündelte Nachfrage mitbringen. Der Kunde kann bei uns immer flexibel und unverbindlich seine maximale Zahlungsbereitschaft und damit Wunschpreis definieren.

Die Versicherungswirtschaft basiert u.a. auf dem Gesetz der großen Zahlen. Im Big Picture schaffen wir so eine starke Gemeinschaft, dass wir im Idealfall mit einem Rückversicherer zusammenarbeiten und damit für den Kunden viel Geld umverteilen, die er besser für kleine oder große Träume investieren kann

Wie läuft die Zusammenarbeit mit kooperierenden Versicherern?

Grundsätzlich sehen wir eine große Bereitschaft mit uns zusammenzuarbeiten, gerade bei Versicherern die wie wir, zukünftig einen notwendigen Wandel im Vertrieb und der Produktlandschaft sehen.

Bei den Versicherungen liegen die Herausforderungen meistens im technischen Detail. Bei großen Nachfragen sind automatisierte Prozesse wichtig. Besonders die IT-Schnittstellen stellen ein zu überwindendes Hindernis dar. Langjährig gefüllte IT-Bebauungspläne sowie lange Entscheidungsprozessen der großen Konzerne führen zu einem anderen Tempo und Flexibilität als wir uns wünschen und gewohnt sind. An dieser Stelle sind wir gefragt Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen, um eine technische Zusammenarbeit zu ermöglichen.

 

#_hackNEXT – der erste Hackaton mit dem New Players Network

„30 hours to redefine InsurTech“ – so lautete der Claim des ersten Hackathon, den das New Players Network zusammen mit vielen anderen Unternehmen als Network-Partner ausgerichtet hat. 13 Teams traten 30 Stunden lang in drei verschiedenen Challenges gegeneinander an, um herauszufinden, wer die kundenzentrierteste Lösung unter hohem Zeitaufwand „coden“ kann. Die Challenges reichten von der Verbesserung der Customer Experience, über neue Produkte für die Generation 50+ bis hin zu Anwendungsfällten im gehypten IoT-Umfeld. Auf den Gewinner warteten 10.000 Euro und die Chance, die Idee bei der ExecInsurtech zu pitchen – größer geht es kaum im Bundesgebiet. Auch die zweit und drittplatzierten durften sich über ein wenig Anschubfinanzierung freuen.
…Und da wir Hackathon-Newbies sind, kommt hier ein kleines (persönliches) Review aus Sicht eines Organisators, der auf einmal Hacker wurde…coder
Tag 1 – 08.58 Uhr: Pünktlich zum Beginn der Veranstaltung kam ich im Werk1 an, dem inoffiziellen Innovationsmittelpunkt Münchens. So sitzen im Nachbargebäude des W1 Accelerator u.a. „the Lab“ der MunichRe und die „Digital Factory“ der Allianz. Die Stimmung war recht entspannt, die Teams hatten sich größtenteils ihre Workingstations aufgebaut und Max (ZEB) – als Hauptorganisator – sprach die ersten Worte. Mir wurde der rote „I am advisor“ Sweater übergestreift, der mich befähigte, Tipps und Hinweise zu geben – zumindest zum Insurance Content. Hiermit war ich klar in der Unterzahl gegen die schwarzen Hoodies („I am hacker“) die aus dem ganzen Bundesgebiet kamen, um ihre Coding Skills zu beweisen.

Tag 1 – 10.11 Uhr: Max schickte mich gleich zum ersten Team, die noch einen spannenden Use Case brauchten, um überhaupt ins coden starten zu können. Also steckten Chris (ZEB), Stefan (R+V), Ralf (Allianz) und ich unsere Köpfe zusammen und überlegten, was man eigentlich machen könnte. Die Idee war dann auch schnell gefunden: Der Bau eines Assistenten (der InsuranceBuddy), der anhand von Kontobewegungen des Kunden individualisierte Versicherungsprodukte anbietet.. Der Case war schnell gebaut, die Schnittstellen von Figo sowie Franke und Bornberg als Enabler erkannt und dann konnte es auch losgehen…dachten wir… Das Problem: wir hatten gar keine Coder im Team. Freundlicherweise schickte uns Katrin von Franke und Bornberg ihre zwei fähigsten Jungs rüber. Mit Sascha (Nummer2) und Christian (Nummer2) war das Team vollständig.

Tag 1 – 12.17 Uhr: Der anfänglich so logische Use Case eröffnete erste Challenges: Welche Zahlungsdaten kann ich eigentlich durch die Schnittstelle sehen? Heißen Versicherungsprodukte immer gleich? Welche Zahlung impliziert welche Präferenz des Kunden? Die erste große Iteration nahte: Um die Komplexität vorerst zu verringern, einigten wir uns darauf, den Showcase auf Krankversicherungsprodukte zu begrenzen und Fitness-affine Versicherungen in den Mittelpunkt zu stellen.

Tag 1 – 13.37 Uhr: Der Tisch füllte sich mit leeren Club Mate Flaschen. Unsere Köpfe glühten: Wie hoch war die Einkommensbemessungsgrenze? Können wir Zusatzversicherungsprodukte integrieren? Welche Fitnesstarife gibt es? Wir iterierten uns Schritt für Schritt an den finalen Use Case heran.

Tag 1 – 15.14 Uhr: Ruhe an den Tischen um uns herum. Die „Profi-Coder“ hatten Kopfhörer auf und redeten wenig. Hier schien großes zu entstehen.

Tag 1 – 16.02 Uhr: Die vier BWLer im Team wagten sich in unbekanntes Terrain: Erkläre dem Coder, was du willst. Nachhilfe in Sachen „Coding-Business-Model – Business-Modell-Coding“ wäre hier spitze gewesen. Aber hey, die Zeit lief. Mit Händen und Füßen, mit Bildern und Präsentationen konnten wir vermitteln, was wir wollten. Hier ein wenig mehr Daten. Da ein bisschen mehr Produkt. Und ja, bitte noch ein geiles Frontend. Sascha und Christian behielten eine stoische Ruhe, die uns das Gefühlt vermittelte, die machen das schon.

Tag 1 – 18.37 Uhr: Das erste Bier des Abends wurde geöffnet – und siehe an – schon ging es mit der Kreativität vorwärts. Ein Logo wurde gebaut, eine Corporate Identity geschaffen (jaja, die BWLer) und ein Unternehmens-Slogan entwickelt. Der InsuranceBuddy erblickte das Marketing-Licht der Welt.

Tag 1 – 18.38 Uhr:…Kurz ein Blick rüber zur anderen Seite des Tisches: Entspannung. Tastengeklimper. Coolness. Auf die Frage, ob wir alles schaffen, kam nur ein entspanntes: „Läuft“.

Tag 1 – 20.12 Uhr: Neue Idee: Wir wollen Dashboards. Im Frontend. Wieviel Einkommen hat der Kunde zur Verfügung? Wieviel gibt er für Versicherung aus? Es läuft: Die IT-Jungs machen das schon.Photo 27-03-2017, 14 17 34

Tag 1 – 22.04 Uhr: Die Räume leeren sich. Die Coder schicken uns heim. „Hier könnt ihr gerade nicht viel helfen.“. Noch nie habe ich mich so nutzlos gefühlt. Schnell noch ein gemeinsames Abschiedsbier und dann ab ins Hotel. Für mich gibt es heute Schlaf. Jedoch nicht für alle, denn der ein oder andere Coder sitzt die Nacht durch.

Tag 2 – 09.38 Uhr: Ankunft im Werk1. Sascha und Christian hauen bereits in die Tasten. Erstmal einen heißen Kaffee. Warum war ich noch mal hier? Als Sponsor? Als Advisor? Egal. Das hier war jetzt größer. Jetzt ging es um den Sieg. I am Hacker.

Tag 2 – 12.13 Uhr: Noch knapp 4 Stunden. Der Show Case hat noch Optimierungspotenzial: Ein Chat muss rein. Aber wo bekommen wir einen her…IBM! Watson! Neue Aufgabe für die Jungs: Nutzt IBM Bluemix, um dem Kunden die richten Antworten auf seine Fragen zu geben. Die Zeit rannte.

Tag 2 – 15.08 Uhr: Nur noch 52 Minuten. Die Präsentation war vorbereitet. Die Argumentation stimmte. Die Coder… ja.. die codeten noch. Das wird Just-in-Time. Das wird ein Zieleinlauf in der letzten Sekunde. Aber wir glauben an unsere Jungs.

Tag 2 – 15.59 Uhr: Fertig! Präsentation schnell in den Slack-Channel geschmissen. Link zum Prototyp hinterher. Done. Done. Done. Nun hieß es: abwarten!

Tag 2 – 16.41 Uhr: Die Sponsoren bekamen die Chance, 10 Minuten zu einem Thema zu sprechen. Ich referierte zu Open Innovation. Andere zu Startups, Customer Experience und IoT. Eines kam bei allen durch: PUT THE CUSTOMER FIRST. Produkte waren gestern, baut Lösungen, integriert den Kunden, nutzt Start-ups und bedient euch neuer Technologien. Auch die angeschlossene Podiumsdiskussion spiegelte das wieder. Die Veränderung ist hier. Das Credo: Kooperiert mit den neuen Playern oder verliert langfristig an Relevanz.

Tag 2 – 18.01 Uhr: Pünktlich auf die Minute machte sich die hochkarätige Jury (u.a. mit Mehrdad Piroozram, Cliff Moyce und Olaf Tidelski) in den vorbereiteten Ledercouches bereit. 13 Pitches folgten. Wir waren Nummer 11. Die Ideen waren allesamt spannend und hochwertig umgesetzt. Sie reichten von smarten Bots, über persönliche Assistenten bis hin zu individuellen und situativen Produktangeboten. Jedes Team hätte ein Funding verdient! Jede Idee sollte von Versicherern unterstützt werden.

Tag 2 – 21.13 Uhr: Es war soweit. Der Showdown. Die Entscheidung. Nun sollten die Ideen gekrönt werden, die in schweißtreibender Arbeit und unter hohem Club Mate Konsum erzeug wurden. Die Spannung war unerträglich. Die Gesichert angespannt. Die Luft zum Schneiden. Und dann kam das Ergebnis:
Platz 3: Widgetlabs – Ein Chatbot, der vermietete Gegenstände versichert.
Platz 2: Carlexa – Schadenmanagementprozess beim Endkunden über Alexa steuern
Platz 1: Meta@Hack – ein Tool zur automatisierten Benachrichtigung von Patienten über Ihre einzunehmende Medikation – mitgeteilt durch Alexa

Das Team InsuranceBuddy wurde fünfter (so war die inoffizielle Mitteilung). Ein großartiger Erfolg, für ein zusammengewürfeltes Team. Sieger waren am Ende aber irgendwie auch alle.
Tag 2 – 22.17 Uhr: Die afterHACK-Party war in vollem Gange. Es wurde genetworkt, gefachsimpelt und getrunken. Es sollte noch eine lange Nacht werden.
insurancebuddy
Fazit: Wenn Menschen mit tollen Ideen und unterschiedlichen Hintergründen zusammenkommen, entstehen großartige Dinge. Sicherlich wird nicht jedes Produkt umgesetzt werden, und nicht jede Idee die Tür in die großen Häuser finden. Ansätze wie Hackathons, Labs, Inkubatoren und Accerlatoren leisten jedoch alle einen immens wichtigen Beitrag, um die Assekuranz auf morgen vorzubereiten.

In diesem Sinne: PUT THE CUSTOMER FIRST.

StartupBus on tour: Nächster Halt Insurance Innovation Lab

Am 2. September um 19.00 Uhr macht der StartupBus Halt in unserem Insurance Innovation Lab. Die perfekte Gelegenheit, 30 leidenschaftliche Gründer und ihre neusten Geschäftsideen persönlich kennenzulernen! Und nicht nur das: Stellen Sie den Gründern knallharte Fragen, bewerten Sie die Start-up-Konzepte und strecken Sie die Fühler nach neuen Technologien und Geschäftsmodellen aus. Melden Sie sich einfach unter marianne.kuehne@insurelab.de an.

Ein Bus voller Ideen

Verändere die Welt – in einem Bus |in 72 h | bei 80 km/h
StartUpBus
„Spring in einen Bus, konzipiere ein Start-up, mach es groß und launch es.“ – Das ist die Aufforderung, die hinter der Reise des Busses steht. Gemeinsam mit einem Team aus Fremden sollen kreative Gründer in 72 Stunden etwas so noch nicht Dagewesenes erschaffen. Die Mission des StartupBusses ist es, Menschen zu befähigen den Status quo zu ändern und dadurch das Leben besser zu machen. Die Aktion soll die nächste Generation von Tech-Gründern durch einzigartige Erfahrungen und Kontakte inspirieren und vernetzen.

Der StartupBus ist ein Bootcamp, das Ideen, Leben und Karrieren in extremer Geschwindigkeit vorantreibt, und es dabei schafft, zu verändert wie Menschen die Welt und ihren Platz darin sehen. Die Wettbewerbe sind weltweit legendär. Das ultimative Ziel besteht darin, das größte Netzwerk an „geprüften“ Entrepreneuren aufzubauen, das von einem nie dagewesenen Zugang zu einem Talente-, Ressourcen- und Ideenpool profitiert.

Innovation on the Roads – How to develop a new Business in 72 h?

Der Innovationswettbewerb StartupBus findet einmal jährlich statt. Er besteht zu gleichen Teilen aus einem Hackathon, einem Roadtrip und einer globalen Community. Inzwischen finden 14 Wettbewerbe auf 4 Kontinenten durch 26 Länder statt. In Deutschland geht die Reise vom 2. bis zum 7. September von München nach Köln – aber natürlich nicht auf dem direkten Weg. Die Teams haben 3 Tage Zeit, um in den Bus zu springen, eine Idee zu konzipieren, aufzubauen und ein Start-up zu launchen. Die kreativen Köpfe kämpfen im Bus an ganz verschiedenen Fronten: kaum Schlaf, engster Raum, schlechtes WiFi und wenig Akku … und das alles in einem Bus, der mit durchschnittlich 80 km/ h den Kontinent durchquert. Gelichzeitig profitieren die Teilnehmer aber von 29 anderen Gründern, die das Zeug dazu haben könnten, bei der Problemlösung zu helfen.

“Entrepreneurship can’t be taught – but it can be learned” – Elias Bizannes, StartupBus Gründer

Um ihre Idee Realität werden zu lassen, brauchen die Innovatoren ein Team. Diese finden sich schon zu Beginn der Busfahrt zusammen. Direkt nach der Abfahrt erhält jeder Entrepreneur das Mikro, um die Idee, an der er im Bootcamp arbeiten will, quasi neben dem Busfahrer vor den anderen zu pitchen. Damit startet die Competition und die Teams bilden sich automatisch um die populärsten Ideen. Jetzt beginnt die Arbeit in den kleinen Gruppen. Zu allererst machen sie sich Gedanken über das Problem und dessen Lösung. Sobald sich die Gruppe auf einen Namen geeinigt hat sind sie im Spiel. Im Bus arbeiten die Gründer an der Vision, designen das Frontend und erstellen Prototypen. Entwickler und Designer arbeiten dabei nonstop, um ihre Prototypen auf dem Mobiltelefon oder in der Cloud fertigzustellen. Alle Beteiligten müssen in der Entwicklung schnell sein, denn der Bus fährt stetig weiter und stoppt in Städten, in denen die Ideen vor einer Jury bestehen müssen. Ziel ist es, sich ein direktes Feedback sowohl aus Mentoren- als auch aus Kundensicht einzuholen und dieses direkt in die Entwicklung einfließen zu lassen.

In Leipzig empfängt in diesem Jahr das Insurance Innovation Lab den aus Stuttgart kommenden StartupBus. Am Freitag den 2. September fährt er am frühen Abend auf dem Gelände der alten Baumwollspinnerei ein. In den alten Industriehallen werden die Unternehmensideen vor Vertretern aus der Versicherungsbranche, der Wissenschaft und Gründerszene gepitcht, bevor die Fahrt weiter über Berlin und Hamburg nach Amsterdam geht.

route

Am Montag um 11.00 Uhr endet dann die 72-stündige Entwicklungsphase und die Demophase beginnt. Nächster Stopp: das Halbfinale im CordaINCubator in Belgien. Die Teams präsentieren ihre Ergebnisse in 3 Minuten und müssen vorzeigen, was sie bis dahin auf die Beine gestellt haben. Die Jury wählt dann die besten 10 Vorstellungen aus.

Letzter Halt nach gut 2000 km: das große Finale am Dienstag auf dem Pirate Summit in Köln. Die besten 10 Teams haben dort die Möglichkeit, ihre Idee auf der Hauptbühne vor über 1500 Teilnehmern zu präsentieren. Die aufregende und inspirierende Reise findet damit ihren Abschluss in dem wohl verrücktesten Start-up-Event weltweit. Die Bus-Entrepreneure profitieren von einem globalen Netzwerk, bestehend aus tausenden StartupBus-Alumnis, die bereit sind, die Welt zu verändern und durch ein einmaliges Erlebnis verbunden sind.

Wenn Sie am 2.September im Insurance Innovation Lab dabei sein möchten, können Sie sich gern unter kontakt@insurelab.de anmelden.