The Next Big Thing: Künstliche Intelligenz

Chatbots, Deep Learning, RankBrain oder Data Mining – diese Begriffe sind aktuell in aller Munde, wenn es um das Thema „Künstliche Intelligenz“ geht. Laut der Konjunkturumfrage „Bitkom-Branchenbarometer“ vom 1. Halbjahr 2017 ist Künstliche Intelligenz der Aufsteiger des Jahres und wird von vielen als einer der größten Technologie-Trends und als Wachstumsmotor für die Wirtschaft bezeichnet.

Unsere Kollegen vom Insurance Innovation Lab machen den Trend deshalb zum Thema ihrer kommenden Werkstattwoche und nehmen das Phänomen Künstliche Intelligenz genauer unter die Lupe.

Künstliche Intelligenz – Was ist das?

Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ (KI) bezeichnet ursprünglich einen Teilbereich der Informatik. Im Mittelpunkt stehen die Automatisierung von intelligentem Verhalten und der Versuch, menschenähnliche Wahrnehmung und menschenähnliches Verhalten durch Maschinen nachzubilden. Ursprünglich als Wissenschaft der Computer-Programmierung betitelt, hat sich das Gebiet rund um Künstliche Intelligenz immer mehr zur Erforschung der menschlichen Denkweise entwickelt. Denn: Ohne das menschliche Denken verstanden zu haben, kann auch keine Maschine erschaffen werden, die in der Lage ist zu denken. Somit bestehen Schnittstellen zu angrenzenden Wissenschaften wie Neurologie, Psychologie, Kognitionswissenschaft, Philosophie und Sprachenwissenschaft. Den Verstand eines Menschen umfassend mit einer Maschine nachzuvollziehen, ist bislang jedoch nicht gelungen, weshalb zunehmend einzelne Teilbereiche fokussiert werden, um in diesen die Arbeit erleichtern zu können. Eines der größten Hindernisse liegt zum Beispiel in der Sprachverarbeitung, denn mentale Abläufe menschlicher Sprachverarbeitung sind nicht bekannt.

Wann ist eine Maschine intelligent?

In einer zunehmend an Komplexität gewinnenden Welt müssen menschliche Ressourcen sinnvoll genutzt werden – dabei können intelligente Computersysteme helfen. Diese Möglichkeit wird in der Gesellschaft jedoch nicht nur positiv gesehen: Viele sind schockiert bei dem Gedanken daran, dass eine Maschine Intelligenz besitzen könnte. Doch wann gilt eine Maschine eigentlich als intelligent?

Diese Frage treibt die Forscher der Künstlichen Intelligenz seit Jahrzehnten um und kann seit 1950 mit dem sogenannten „Turing-Test“ beantwortet werden, der von dem britischen Mathematiker Alan Turing entwickelt wurde. Bei der Durchführung des Tests kommunizieren eine Maschine und ein Mensch parallel mit einem anderen Menschen über längere Zeit. Das kann beispielsweise durch ein Chat-Programm geschehen, es gibt jedoch weder Sicht- noch Hörkontakt. Sowohl Mensch als auch Maschine versuchen, die Testperson davon zu überzeugen, dass sie denkende Menschen sind. Der „Turing-Test“ ist bestanden, wenn der Tester nicht bestimmen kann, welche Unterhaltung mit einem Menschen und welche mit einer Maschine geführt wurde. Sofern die Maschine den Test bestanden hat, darf sie als intelligent bezeichnet werden. Im Jahr 1991 rief der US-amerikanische Soziologe Hugh G. Loebner dazu auf, ein Computerprogramm zu entwickeln, das den „Turing-Test“ besteht und setzte dafür ein Preisgeld in Höhe von 100.000 US-Dollar aus – bis 2017 hat es allerdings keiner geschafft, diesen Preis zu gewinnen.

Auch wenn es bis zu einem denkenden Computer und einem völlig autonom handelnden Roboter noch ein sehr weiter Weg zu sein scheint, so hat die Künstliche Intelligenz heute bereits in viele Lebensbereiche Einzug gehalten – sei es auf Verkaufsplattformen durch Ratschläge von Bots zum Warenangebot, im Straßenverkehr durch die ersten fahrerlosen Automobile oder in Form eines Roboters, der den Rasen im Vorgarten mäht.

Künstliche Intelligenz in der Assekuranz

Auch die Assekuranz wird früher oder später von Künstlicher Intelligenz erobert werden. Der Einsatz dieser Technologie bietet vielfältige neue Möglichkeiten – gerade, wenn es darum geht, den Bedürfnissen der Kunden besser nachzukommen sowie Prozesse schneller, kosteneffizienter und einfacher zu gestalten. Ein großes Potenzial für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz liegt im Schadenmanagement beziehungsweise in der Betrugserkennung. Die Schadenbearbeitung, die bislang von Mitarbeitern durchgeführt wird, könnte automatisiert und damit die Bearbeitungszeit als auch die Kosten für den Versicherer reduziert werden. Außerdem können Risiken besser eingeschätzt werden, indem gesammelte Kundendaten von intelligenten Algorithmen analysiert und bewertet werden. Zudem können Chat Bots zur Verbesserung des Service, der Erreichbarkeit in Randzeiten sowie dem Abfangen von Standardfragen und Antworten im Call Center und auf der Webseite dienen. Generell hat die Erhöhung der Automatisierung in alltäglichen Abläufen für Versicherungen eine sehr hohe Relevanz.

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