Mit KI hält Complero Kundendaten aktuell – und DSGVO-konform – InsurTech Insights mit Complero

Im neuen Beitrag der Reihe InsurTech Insights stellt sich Complero vor! Das 2017 gegründete Start-up mit Sitz in Köln zählt inzwischen über 30 Mitarbeitende. Wie sie mithilfe einer KI-Plattform Kundendaten aktuell halten und wie die spannende Geschäftsidee entstanden ist, lest ihr im neuen Blogbeitrag.

Elf Millionen Umzüge, eine Million Verstorbene, eine halbe Million Eheschließungen und drei Millionen geänderte Festnetznummern. Alljährlich wiederkehrende und beeindruckende Zahlen – die allerdings Unternehmen, die auf Kundendaten angewiesen sind, vor große Herausforderungen stellen. Denn 25 Prozent aller Kontaktdaten ändern sich in Deutschland im Laufe eines jeden Jahres. Die Folge: Versicherungen und andere Dienstleister sind kaum in der Lage, alle ihre Kunden zu erreichen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Allein 17 Prozent aller Versicherten beispielsweise sind nicht per Post erreichbar, von nur 20 Prozent liegt eine aktuelle E-Mail-Adresse vor.

Versicherer müssen Kontaktdaten daher aufwendig nachfassen, recherchieren und aktualisieren. Vor allem aber: Massen an veralteten und unvollständigen Kundendaten bedeuten für die Branche, dass sie ihrer gesetzlichen Verpflichtung gemäß Art. 5 der DSGVO nicht nachkommen kann. Diese verpflichtet Unternehmen generell, Kundendaten stets auf dem aktuellen Stand zu halten. Zudem büßen sie enorme Möglichkeiten für Kundenservice, Cross- und Upsellings ein. Hier geht ihnen jährlich ein Umsatzvolumen von bis zu sechs Prozent verloren, wie Experten schätzen. Und auch die Endkunden leiden unter der fehlenden Übersicht, schließlich kommen für sie bestimmte Briefe mit wichtigen Informationen nicht an.

Das AI-Startup Complero um die beiden Gründer Tobias Hamann und Steffen Schneider ist angetreten, dies zu ändern – und Versicherten und Verbrauchern die Souveränität über ihre Daten und deren Aktualität zurückzugeben. Die beiden Gründer kennen sich seit Kindertagen, und wie bei so vielen Tech-Start-ups war es eine persönliche Erfahrung, die den Impuls für die Geschäftsidee gab. Schon während des Studiums empfanden sie den Umgang mit Kontaktdaten oft problematisch und unsicher: Kontakte und Änderungen von Kontaktdaten wurden nicht zentral verwaltet, teils auf Zetteln oder per Kurznachrichten übermittelt und gingen schnell verloren – jede Änderung barg das Risiko, den Kontakt für immer zu verlieren. Ein Chaos.

Als Hamann am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern und an der Prefecture University in Japan auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz forschte, stellten er und sein Co-Founder Schneider fest, dass sie Verfahren aus dem Machine Learning auf die Problemstellung der Kontaktdaten anwenden könnten, um zu erkennen, ob sich Daten geändert haben oder wann sich diese in Zukunft ändern könnten. Also gründeten die beiden früheren Unternehmensberater 2017 Complero: eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Datenserviceplattform, über die Endkunden ihre Kontaktdaten bei Unternehmen selektiv, fortlaufend und DSGVO-konform austauschen und aktuell halten können. Seit 2020 sind sie am erfolgreich am Markt und bei Versicherungen im Einsatz. Dazu gehört auch die Allianz.

Von einer Lose-Lose- zur Win-Win Situation

Für die Versicherungen und andere Dienstleister ist Complero ein Ermöglicher und Optimierer zugleich. Denn diese haben oft mit hohen Folgekosten zu kämpfen, wenn Kundendaten nicht aktuell sind und so die Verbindung zum Kunden und damit Umsatz verloren geht. Eine Lose-Lose-Situation für Versicherer, Banken, Telekommunikationsdienstleister und deren Kunden gleichermaßen. Endverbraucher sind damit überfordert, den Überblick zu behalten, welcher Dienstleister – nicht nur Versicherungen – welche Daten von ihnen hat. Zudem sind die Wege meist sehr aufwändig, Firmen über Änderungen zu informieren. Unternehmen wiederum sind gesetzlich verpflichtet, Kundendaten aktuell zu halten.

Genau hier setzt die KI-Plattform von Complero an und liefert Vorteile für alle Beteiligten. Schließlich kennen die Kunden ihre eigenen Daten am besten und haben spätestens mit der Einführung der DSGVO im Jahr 2018 die Kontrolle darüber zurückerhalten. Über die Complero-Plattform können sie nun unkompliziert und aktiv ihre Angaben selbst aktualisieren. So erhalten sie auch die Kontrolle und die Datensouveränität (zurück). Den Versicherern wiederum, liefert Complero fortlaufend und automatisch aktuelle und vollständige Daten ihrer Kunden. Zusätzlich können Endkunden und Versicherte via Complero frei über Opt-Ins für Brief- sowie telefonische und E-Mail-Kommunikation entscheiden – oder dass die Rechnung per E-Mail kommt. Complero hilft also dabei, Prozesskosten zu sparen, Mitarbeiter zu entlasten, den Marketing-ROI zu optimieren, die Vertriebsproduktivität zu steigern – und das alles bei Einhaltung der regulatorischen Anforderungen. Verschiedene Complero-Kunden, darunter DAX-Konzerne, haben ihren Marketing-ROI mit der Complero-KI mehr als verzehnfacht.

Den Kunden zum richtigen Zeitpunkt ansprechen

Mit Complero gibt es nun erstmalig nur einen einzigen Kontaktpunkt für Datenaktualisierungen. Kunden müssen nicht mehr mühsam unzählige Unternehmen anschreiben, zu denen sie eine Geschäftsbeziehung unterhalten – oder Minuten lang in der Warteschleife hängen. Die Unternehmen ihrerseits können Kosten und CO2-Emissionen in hohem Maße einsparen; etwa wenn durch aktuelle Kontaktdaten unnötige Postrückläufer reduziert und sogar eliminiert werden. Im Branchendurchschnitt haben Versicherungsunternehmen mit mehr als 15 Prozent Postrückläufern zu kämpfen – bei beispielsweise zehn Millionen Briefsendungen macht das mehr als 1,5 Millionen Postrückläufer. Die Kosten für Porto und interne Prozesse zur Identifizierung der Rückläufer belaufen sich auf weit über zehn Euro pro Postrückläufer. Insgesamt mindestens 15 Millionen Euro, die sich Dank Complero jährlich einsparen lassen.

Durch die Complero-KI kann das Unternehmen zudem präzise Vorhersagen treffen, wann sich wahrscheinlich Kontaktdaten ändern werden. So ist es möglich, Kunden zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Tonalität über das richtige Medium auf Änderungen aber auch auf Angebote anzusprechen – was die Erfolgsquote nachweislich erhöht.

Keine Zukunftsmusik – Complero ist täglich im Einsatz

Hat Complero Wettbewerber? „Unsere größten Wettbewerber heißen ‚Nichts tun‘ und ‚das Problem ignorieren‘“, erklärt Gründer Steffen Schneider. In der Regel werden Kundendaten nach Vertragsabschluss in Kontaktdatenbanken gespeichert und anschließend kümmert sich niemand mehr drum. „Keiner denkt dran, dass sich Kontaktdaten laufend ändern“, so Schneider. Unternehmen verließen sich oft drauf, dass der Kunde schon Bescheid sagt oder das irgendeine andere Abteilung erledigen wird. Ein Trugschluss – und so können Millionen von Verbrauchern einfach nicht mehr erreicht werden, was zu erheblichen Nachteilen auch für die Endkunden führt. „Mit Complero bringen wir beide Parteien in einer Win-Win-Situation zusammen und ermöglichen langanhaltende Kundenbeziehungen“, betont der Complero-Gründer.

Lust auf mehr InsurTech-Insights? Dann schaut doch mal, was die Gründerin von Segurio über neue Wege und Frauen in InsurTechs zu sagen hat. Wollt auch ihr euer Start-up vorstellen und ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern? Dann meldet euch gerne bei uns, wir freuen uns über weitere Artikel für unsere Blogreihe!

HealthTechs #2: Rehabilitation und Nachsorge

In einer Blogreihe widmet sich das New Players Network den HealthTechs. Im zweiten Beitrag schauen sich unsere Autoren Pascale Ullmann und Max Krause Lösungen zur Rehabilitation und Nachsorge an.

Sommer, Sonne, Sportverletzung

Getränke sind kaltgestellt und die Steaks finden ihr Aroma in einer sorgsam komponierten Marinade. Eigentlich stehen die Zeichen gut für ein Grillfest, im Verlaufe dessen man mit Freunden und Familie die Lieblingsmannschaft in der Bundesliga anfeuert. Aber Moment. In der ganzen Vorbereitung ist wohl untergegangen, dass der Meister längst gekürt, die Schale übergeben und die Liga in der Sommerpause ist. Und da die Hitze in Qatar professionellen Fußball vor Anbruch der Nacht verhindert, ist zu allem Überfluss auch die WM in den Winter verschoben und kann hier nicht einspringen. Nun muss man vor lauter Schreck nicht gleich das Grillfest absagen, aber so ganz ohne Fußball genießt sich so eine Zusammenkunft doch etwas weniger.

„Naja“, denken sich die Gastgeber, „dann müssen wir eben selbst ran“. Louisa und Herbert waren schließlich richtige Knipser in der C-Jugend. In Windeseile ist der Rasen auf die englische Ideallänge gestutzt, gewässert und mit Rucksäcken als Pfosten präpariert. Gleich bei Eintreffen beginnen die Gäste also ihr persönliches WM-Finale und überspringen übermütig jede Aufwärmübung. Schnell wird klar, dass nicht nur das Ballgefühl von Louisa und Herbert unter den Jahren gelitten hat. Schon nach kurzer Zeit machen sich Schmerzen in Louisas Knie bemerkbar. Seit dem Skiunfall ist es leider nie vollständig ausgeheilt und so muss sie bald schmerzverzerrt vom „Feld“ humpeln. Auch für Herbert läuft es nicht besser. Bei seiner ehemaligen Spezialität – dem Zidane-Trick – verdreht er sich derartig, dass in seinem Büroarbeiter-Rücken nichts mehr in korrekter Stellung verbleibt. Für die beiden endet das Spiel ebenso spontan wie es entschieden wurde. Alle Beteiligten finden sich lädiert am Essenstisch zusammen und sondieren ihre schmerzenden Körper.

Vom kleinen Schmerz zum großen Problem

Die nächsten Tage sind für alle eine körperliche Tortur, die jedoch bald überstanden ist. Louisa und Herbert hat es hingegen schwerer getroffen. Louisa muss endlich ihr Knie auf Vordermann bringen. Herbert muss seinen Rücken und Fuß genauer checken lassen. Keiner von beiden weiß jedoch, wie man die Termine beim Arzt, Physiotherapeuten und Krankengymnastik mit dem engen Arbeitsalltag verbinden soll und entscheiden, das Problem zu vertagen. Als nach der Sommerpause passend zum Saisonstart erneut zum Grillfest und Fußballspielen eingeladen wird, müssen beide absagen, da ihre fortbestehenden Schmerzen jede sportliche Aktivität verhindern.

Mangelnde Alltagskompatibilität von herkömmlichen Therapie- und Rehabilitationsformen

So oder so ähnlich ergeht es einer Vielzahl deutscher Hobbysportler über den Verlauf des Jahres, die ihren Verletzungen auch aufgrund von Zeitmangel nicht die passende Behandlung zukommen lassen. Schmerzpunkte nehmen so an verschiedenen Stellen durch mangelnde Rehabilitation zu, reduzieren die Lebensqualität oder riskieren sogar Arbeitsausfälle und kostenintensive Therapien. Bereits kleine Sportunfälle können so zu schwerwiegenden körperlichen Einschränkungen und übermäßigen Belastungen des Gesundheitswesens anwachsen.  Ein strukturelles Problem des aktuellen Gesundheitswesens besteht in der häufig mangelnden Alltagskompatibilität von herkömmlichen Therapie- und Rehabilitationsformen.

Der demographische Wandel stellt das Gesundheits- und Versicherungswesen auf die Probe. So ist vor diesem Hintergrund davon auszugehen, dass die Kosten für Rehabilitation der Arbeitsfähigkeiten in Zukunft kontinuierlich steigen werden. Neue Rehabilitationsmöglichkeiten mittels digitaler Anwendungen können diese nicht nur effizienter hinsichtlich der Genesungsprozesse, sondern auch der Kosten gestalten und liefern damit eine wichtige Antwort auf den demographischen Wandel.

Ich habe Rücken – Wie HealthTechs die physische Rehabilitation unterstützen

Digitale Anwendungen finden immer größeres Potenzial in der Nachsorge. Glücklicherweise lässt sich die Rehabilitation[1] dadurch immer bequemer durch Anwendungen diverser HealthTechs gestalten. Dadurch, dass die PatientInnen zu einem selbst gewählten Zeitpunkt und in einer selbst gewäh­l­ten Umgebung die Angebote nutzen können, wird eine höhere Nutzer­freundlichkeit erreicht. Insbesondere für PatientInnen, die in strukturschwachen Regionen mit eingeschränkter Mobilität leben, kann dies einen absoluten Mehrwert bieten.

Im Feld der medizinischen Therapie und Prävention hat sich der neue Trend „Digital Therapeutics“ (DTx) entwickelt, der digitale Kommunikationsformen und Software nutzt, um den Zugang von Patienten zu Rehabilitation und Nachsorge zu erleichtern. Im Unterschied zu anderen Digital-Health-Anwendungen sind DTx-Produkte klinisch getestet, evidenzbasiert und zielen auf reelle Verhaltensänderungen bei ihren Nutzern ab. Mit Inkrafttreten des Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG)[2] in Deutschland im Dezember 2019 kam ein regelrechter DTx-Boom auf. Durch das Gesetz wurden Gesundheits-Apps erstattungsfähig und für PatientInnen flexibler und schneller nutzbar.

Die digitalen Therapieformen können durch Wearables und Kameras ergänzt und durch die Daten zur motorischen Ausführung der Übungen und Vitaldaten ausgewertet werden. Findet diese Dateninterpretation in Echtzeit statt, nähern sich die Leistungen von DTx-Anwendungen an die echter ÄrztInnen und TherapeutInnen an. Die häufig überlasteten Physiotherapien werden damit entlastet und VersicherungsnehmerInnen können die verschriebenen Therapien schneller in Anspruch nehmen.

Der Dachraum beheimatet eine Reihe erfolgreicher, fortgeschrittener HealthTechs die sich auf die Therapie des Bewegungsapparates konzentrieren. Um ein paar Beispiele zu nennen: Kaia Health (75 Mio. USD Series C 2021), Caspar Health (9 Mio. USD Series B 2021) oder Temedica (17 Mio. USD Series A 2020). Aber auch Start-ups, wie eCovery, Pelvintense und Curalie bieten patienten- und krankheitsspezifische Online-Therapien an, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Durch KI-gestützte Verfahren können die Symptome analysiert, ein geeigneter Trainingsplan entwickelt und die korrekte Übungsausführung kontrolliert werden.

Die 2019 entwickelte App von eCovery spezialisiert sich auf die Begleitung des Genesungsprozesses bei Gelenk- und Rückenschmerzen unter anderem von Arthrose-Patienten. Auch die Knieschmerzen von Louisa können durch eCoverys Therapieformen behandelt werden. Die Diagnose, die sie von ihrem persönlichen Arzt, per Selbsteinschätzung anhand eines eCovery-Fragebogens oder der eCovery-Videosprechstunde erhalten hat, stellt die Grundlage für das erstellte Physioprogramm dar. Da sie die interaktiven Videotrainings von zu Hause aus durchführen kann, passen diese besser in ihrem Arbeitsalltag. Der Trainingserfolg wird in regelmäßigen Analysen ermittelt, bei dem Beweglichkeit und Schmerzniveau erfragt werden. Diese Informationen werden mit Louisas persönlichen Physiotherapeuten und Arzt geteilt, der den gesamten Prozess begleitet und den Trainingsplan auf Basis der Zwischenergebnisse anpasst. Von Prävention und Diagnose über Therapie bis kontrollierende Nachsorge kann die Online-Physiotherapie-Plattform damit nahezu die gesamte Patientenreise abdecken.

Mit der Spezialisierung auf Rückenschmerzen deckt eCovery einen großen Zielmarkt ab und hilft bei der Lösung der aktuell zentralen gesundheitlichen Probleme. So klagen laut Robert-Koch-Institut 60 Prozent der Deutschen im Verlaufe eines Jahres über Rückenschmerzen. Dies macht den Rücken zum zweithäufigsten Auslöser von Schmerzproblemen nach Kopfschmerzen.

Auch das 2017 in München gegründete Health-Start-up Medical Motion widmet sich diesen häufigen Schmerzursachen. So liefern ihre Anwendungen gezielte Behandlungen von Rücken- und Kopfschmerzen wie Bandscheibenvorfälle und Migräne. Darüber hinaus decken sie ein weites Feld körperlicher Probleme wie Kniearthrose und Fersensporn ab. Hiermit kann auch Herbert geholfen werden, der endlich seinen Rücken stärken will, weil dieser durch die ständige Schreibtischarbeit stark belastet wird.

Anhand von persönlichen Zielen, Krankenhistorie, persönlichen Lebensstils, Arbeitsumständen und Symptome wird ein personalisierter Trainingsplan in Echtzeit aufgestellt. Die App geht über die klassische Physiotherapie hinaus, indem sie auf Basis der Therapieerfolge immer wieder neue Übungen empfiehlt. Neben der KI-Analyse werden die erhobenen Daten durch medizinisches Fachpersonal ausgewertet, die auf Basis dessen ihre Diagnosen und Therapieempfehlungen besser auf Herbert zuschneiden können.

So wie eCovery hat sich auch Pelvintense auf ein bestimmtes Problem spezialisiert. Mit der App können beispielsweise Betroffene von Inkontinenz, Errektionsproblemen oder Beckenschmerzen ein regelmäßiges Beckenbodentraining absolvieren. Die Angebote sind gezielt auf Männer zugeschnitten. Durch eine erhöhte Achtsamkeit für und Stärkung des Beckenbodens können Patienten ihre Symptome lindern und ihre alltägliche Lebensqualität erhöhen.

Das Berliner E-Health-Unternehmen Caspar Health wurde 2016 gegründet, mit dem Fokus digitale Rehabilitationslösungen anzubieten. Mit einem zeit- und ortsunabhängigen Versorgungskonzept ermöglicht die App flächendeckende Therapieangebote insbesondere in der Nachsorge. Durch die enge Partnerschaft mit Rehakliniken können medizinische Einrichtungen die digitale Rehabilitationsklinik nutzen, um während und nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, online die Angebote durchzuführen. Medizinisches Fachpersonal beutreut die NutzerInnen über integrierte Chat- und Videofunktionen und übernimmt beispielsweise die Tele-Reha-Nachsorge im Auftrag von Partnerkliniken und Kostenträgern. 2022 wurde ein weiterer Meilenstein für das Health Start-up erreicht: mit ihrer multimodalen Tele-Reha-Nachsorge wurde Caspar Health in die unbefristete Regelversorgung der Deutschen Rentenversicherung aufgenommen.

Die Anwendungen von Curalie gehen weit über rehabilitierende Therapie und Nachsorge hinaus. Ihr Ziel ist es, den NutzerInnen, als ganzheitlicher und persönlicher Gesundheitscoach, zur Seite zu stehen. So erinnert die App an gesundheitliche Vorsorgetermine, bietet Präventionsprogramme, Online-Symptomanalysen, Aktivitätstracking, Videosprechstunden und telemedizinische Reha-Nachsorge an. PatientInnen bekommen damit nahezu alle Gesundheitsleistungen vor, während und nach einer Erkrankung geschlossen von einer Anlaufstelle angeboten.

Bewahrung des kindlichen Übermuts

Das Einzige, was Louisa und Herbert nach diesen Erkenntnissen über die Möglichkeiten moderner DTx- Start-ups enttäuscht, ist, dass sie diese nicht bereits zum Zeitpunkt ihrer Verletzungen kannten. Mit ihrem aktuellen Wissen über digitale Therapieformen wären Louisa und Herbert sicherlich zum Start der neuen Saison bereit für ihre Einwechselung. Sowohl Louisas Knie als auch Herberts Rücken wären gestärkt, um sich bedenkenlos der nostalgischen Freude hingeben zu können. Durch zielgerichtete Rehabilitation kann damit nicht nur die körperliche Fähigkeit wiederhergestellt, sondern ebenso die ständige Sorge, um künftige Verletzungen der geschwächten Körperpartien reduziert werden. Sicherlich kann ein sorgsamer Umgang mit dem eigenen Körper viele Probleme vermeiden, doch die ständige Sorge vor möglichen Verletzungen kann zu mentalen Belastungen führen. Es gilt also, sich einen gewissen kindlichen Übermut und naive Freude am Ungewissen zu bewahren. Auch wenn sich Unfälle nie vollständig vermeiden lassen, stellen HealthTechs mit ihren Rehabilitationsprogrammen eine Möglichkeit dar, die negativen Konsequenzen einzudämmen und retten damit vielleicht auch das nächste Grillfest.

Körper, Geist und Seele

Die Rehabilitationsangebote von HealthTechs gehen bereits weit über die Betreuung physiologischer Beschwerden hinaus. Auch für Erkrankungen der mentalen Gesundheit und Einschränkungen neurokognitiver Funktionen bieten sie passgenaue Lösungen an. Mithilfe von DTx kann damit ein breites Feld von Erkrankungen therapiert werden. Da die mentale Gesundheit einen der wichtigsten Ursachen für Arbeitsausfälle und eine der zentralen gesundheitlichen Herausforderungen moderner Arbeits- und Lebensweise darstellt, möchten wir uns diesem Thema im dritten Blogbeitrag zu Health Techs ausführlich widmen.

Den ersten Beitrag verpasst? Kein Problem: HealthTechs # 1: Eine neue Ära für das Gesundheitswesen (versicherungsforen.net)

[1] Als Rehabilitation wird die (Wieder)-Eingliederung eines körperlich oder geistig Erkrankten oder Behinderten in das berufliche und soziale Leben bezeichnet. Medizinisch geht es zur Erreichung dieses Ziels vor Allem um die Wiederherstellung der körperlichen und psychischen Fähigkeiten nach einem beeinträchtigenden Unfall oder einer Erkrankung.

[2] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/digitale-versorgung-gesetz.html

Tetrel – KI für Prozessautomatisierung

tetrel wurde 2018 mit einem existierenden Stamm an Bestandskunden in der Finanz- und Telekommunikations-Industrie gegründet. Seither entwickelt das Start-up End to End Systeme & Produkte für KI basierte Prozessautomatisierungen. Im Kern ihrer Lösungen stehen dabei zumeist modernste Neurale Netzwerke und Deep Learning Algorithmen. Im Schadenmanagement kann eine automatisierte Software beispielsweise relevante Passagen aus Schadenberichten extrahieren und so schnelle Ergebnisse und exakte Prognosen von Regulierungssummen liefern.

Unsere Rolle im Schadenmanagement-Prozess ist … die Entwicklung von KI-Lösungen, die bei der Schadenbearbeitung aktiv und entlang der gesamten Prozesskette unterstützen. Unsere “contextual AI” ermöglicht die schnelle und präzise Extraktion von Informationen selbst aus langen und komplexen Texten.

KI im Schadenmanagement bedeutet … deutlich höhere Produktivität, Effizienz und Kundenzufriedenheit – denn die KI-Technologie ermöglicht es dem Sachbearbeiter, bei Routineaufgaben als Qualitätssicherer statt als Umsetzender zu agieren. Wir setzen auf den vorhandenen Systemen auf und integrieren (Teil-)Automatisierungslösungen. Das bedeutet mehr Produktivität und noch mehr Qualität im Kundenservice – durch deutlich verkürzte Bearbeitungszeiten, Kundenkommunikation in Echtzeit und geringere Fehlerquote.

Wir innovieren das Schadenmanagement, durch … den praktischen Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Automatisierung entlang der gesamten Prozesskette: Praktische Lösung von Aufgaben, die zuvor nur “manuell” gelöst werden könnten, sowie Nutzung bisher nicht strukturell nutzbarer Informationen.

Die größten ungenutzten Potenziale im Schadenmanagement liegen … in der Optimierung, Standardisierung und Automatisierung der Abläufe durch hybride Systeme sowie der optimalen Nutzung der vorhandenen Informationen – z. B. zur exakten Vorhersage von Schadenswerten und damit der Möglichkeit, optimale Reserven zu bilden.

Das Schadenmanagement der Zukunft braucht … neueste Technologie zur Unterstützung der Sachbearbeitung und optimalen Nutzung von Informationen – KI-Lösungen für konkrete Aufgaben, die genau an bestehenden Systemen andocken und entscheidende Prozesse (R)Evolutionieren.

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Parametrix – für transparenten Versicherungsschutz

Parametrix will die Lücke in der IT-Ausfallversicherung schließen. Das Start-up findet, dass Versicherungen genauso schnell sein sollten, wie die Unternehmen für die sie arbeiten. Denn IT-Ausfallzeiten haben direkte finanzielle Auswirkungen auf Unternehmen. Also hat Parametrix begonnen, neue Versicherungsprodukte zu entwickeln, bei denen die Schadensabwicklung bürokratielos, schnell und ohne überteuerte Prämien funktioniert. Sie sagen mit Stolz, dass sie sich als Pioniere bei der Entwicklung innovativer Versicherungsprodukte auf dem Markt etabliert haben und so perfekt auf die Anforderungen von “Always-On”-Unternehmen eingehen können.

Parametrische Schadenbearbeitung bedeutet …

einen transparenten Versicherungsschutz zu haben, bei dem der Versicherungsnehmer von vornherein weiß, was gedeckt ist und mit welcher Entschädigung im Schadensfall zu rechnen ist. Transparenz, Planbarkeit und schnelle Auszahlung.

IT-Ausfallzeiten können …

Unternehmen viel Geld, Nerven und Kunden kosten. In unserer heutigen Welt steht die Digitalisierung im Mittelpunkt und kaum eine Wertschöpfung kommt ohne IT aus, sie ist der Kern unserer Wirtschaft.

Wir innovieren das Schadenmanagement, durch …

unser einzigartiges Monitoringsystem, das es uns erlaubt, die Verfügbarkeit von Cloud- und SaaS-Angeboten in Echtzeit zu überwachen. Die Abwicklung des Schadens ist meist schneller als der Abschluss der Versicherung.

Die größten ungenutzten Potenziale im Schadenmanagement liegen …

im Gedanken der Versicherer im Schadensfall Geld auf Kosten des Versicherten zu sparen. Der wirkliche Mehrwert einer Versicherung besteht in der kundenorientierten Leistung im Schadensfall. Risikomanagement und Schadenmanagement müssen Hand in Hand gehen.

Das Schadenmanagement der Zukunft braucht …

Kundenzentrierung, interne Vernetzung und unterstützende Dienstleistungen.

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Openclaims – für ein kollaboratives Ökosystem

Openclaims bietet Automobil-, Leasing- und Versicherungsunternehmen eine SaaS-Plattform mittels derer sie ihren Schadenprozess digitaliseren können. Das Start-up wirbt mit den Branchenexperten im Team und dem Erfolg seiner Plattform: 50 Prozent weniger Kosten im Handling von Schadensansprüchen, eine 25-prozentige Reduktion der IT-Kosten für das Networkmanagement und einen deutlich besseren NPS Score verspricht das Unternehmen. Mit den folgenden Sätzen gewähren auch sie einen kleinen Einblick in ihre Perspektive auf die Branche und ihre Unternehmensphilosophie.

Die größten ungenutzten Potenziale im Schadenmanagement liegen …
in der Synergie durch eine effiziente Bereitstellung und gemeinsame Nutzung von Daten und Informationen durch alle relevanten Partner im Schadenprozess.

Ein sicherer Weg, um am Versicherungsmarkt irrelevant zu werden, ist …
an proprietären Lösungen festzuhalten und sich neuen Entwicklungen und Kooperationen gegenüber zu verschließen.

Wir innovieren das Schadenmanagement, durch …
die konsequente Umsetzung der Vision eines offenen, kollaborativen Ökosystems, indem wir unsere SaaS Lösung hinsichtlich ständig wechselnder Anforderungen kontinuierlich weiterentwickeln.

Wir sind vertrauenswürdig, weil …
wir unsere Kunden, unsere Partner wirklich weiterbringen. Wir lieben Innovationen, wir sind wissbegierig, wir sind kreativ, wir haben die Kraft zur Umsetzung und wir sind ein loyaler Partner.

Durch die Digitalisierung des Schadens- und Reparaturprozesses …
bereiten wir unsere Partner auf die Anforderungen eines permanenten Wandels vor.

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Preventio – Gebäudeschäden mithilfe von KI hervorsagen

In weniger als einem Monat ist es so weit: Der Claims Rockstar Award wird auf dem Messekongress Schadenmanagement und Assistance verliehen. Heute stellen wir euch ein weiteres Start-up vor, das am 20. September pitchen wird. Preventio entwickelt eine KI-basierte Software zur Vorhersage und Vermeidung von Gebäudeschäden. Die Predictive-Maintenance-Plattform hilft der Immobilienbranche und Wohnungswirtschaft, schnellere und kostengünstigere Entscheidungen zu treffen.

Gebäudeschäden vorhersagen zu können, bedeutet …

wertvolle Ressourcen zu schonen, geringere Schadensleistung zu zahlen und regelmäßige Touchpoints mit Kunden zu kreieren.

Der Vorteil an unserer 100 Prozent datengetriebenen Technologie ist, …

dass teure Investitionen, wie beispielsweise der umfassende Einbau von Sensorik, nur bei Risikoobjekten zum Einsatz kommen und somit nachhaltiger und profitabler sind.

Wir innovieren das Schadenmanagement, durch …

die objektspezifische Risikobewertung von Gebäuden, sodass intelligente Maßnahmen zum proaktiven Schadensmanagement eingeleitet werden können.

Die größten ungenutzten Potenziale im Schadenmanagement liegen …

im Strukturieren, Auswerten und Interpretieren von Daten und einem damit verbundenen datenbasierten Ansatz, Prozesse effizienter zu gestalten.

Das Schadenmanagement der Zukunft braucht …

Intelligente Systeme, um proaktiv und präventiv zu arbeiten.

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Onpier – macht den Versicherer zum ganzheitlichen Partner der Kunden

Auch das Start-up onpier wirft seinen Hut in den Ring des Claims Rockstar Awards. Die digitale Plattform ermöglicht es Versicherungsunternehmen ihren Kunden Services zu bieten, die über die klassischen Absicherungslösungen hinausgehen und einen versicherungsfremden Mehrwert bieten. Das Start-up ermöglicht in gewisser Weise das Entstehen ganzer Ökosysteme, denn auf der Plattform können Versicherer Services anderer angebundener Dienstleister auswählen und in das eigene Angebot integrieren.

onpier wurde gegründet, damit …

Versicherer schnell und einfach Zugriff auf verschiedene Mehrwertservices erhalten können, um diese ihren Kunden ergänzend zum eigentlichen Kerngeschäft anzubieten.

Embedded Insurance ist auch im Schadenmanagement eine wichtige Strategie, weil …

der Kunde mittlerweile ineinandergreifende Prozesse und Services erwartet. Allerdings verfolgen wir mit onpier primär einen weitergehenden Ansatz: Der Versicherer soll für den Kunden relevant werden und möglichst mehrwertige Services über die eigentliche Versicherung hinaus bereithalten.

Gefragte mehrwertige Services im Schadenbereich …

könnten Themen rund um die Assistance (holistische Unterstützung im Schadenfall), das Finden von Werkstätten und die Terminbuchung oder die Sicherstellung von Mobilität (z. B. Bereitstellung eines Ersatzfahrzeugs oder Buchung eines Taxis) sein, die schnell und einfach vom Kunden gebucht werden können (inkl. Nutzung bereits verfügbarer Daten), in dem Moment, wo er die Services braucht.

Wir innovieren nicht nur das Schadenmanagement, sondern …

machen darüber hinaus den Versicherer zum ganzheitlichen Partner des Kunden. Dafür haben wir eine IT-Plattform geschaffen, welche Service Provider schnell und einfach anbindet. Deren Services werden nach einer App-Store-Logik den Versicherern zur Integration in ihre Customer Journey zur Verfügung gestellt.

Die größten Potenziale im Schadenmanagement liegen …

wie auch bei anderen Abschnitten der Wertschöpfungskette eines Versicherers, in der Kombination von unterschiedlichen Services und der Nutzung bzw. dem Austausch von bereits vorhandenen Daten.

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Fiasco – digitale Prozesse für Lack- und Karosserieschäden

Auch ein Pitch-Teilnehmer für den Claims-Rockstar Award auf dem Messekongress Schadenmanagement und Assistance und Plattform-Anbieter für Lack- und Karosseriewerkstätten ist das Insurtech Fiasco. Mit seiner App ermöglicht das 2021 gegründete Start-up Werkstätten ihren kompletten Prozess zu digitalisieren, von der Kundenanfrage bis zur Reparaturkalkulation. Die Kunden der Werkstätten erfassen alle erforderlichen Daten in der für sie personalisierten Web-App. Kostenvoranschläge und Reparaturkalkulationen werden automatisiert und mittels KI erstellt. Die Abwicklung und der direkte Kontakt zu den Kunden erfolgen über die smarte Oberfläche, der jeweilige Schaden wird digital erfasst.  

Fiasco ermöglicht eine Customer Journey, die …

Transparenz und Objektivität bei der Bewertung von Fahrzeugschäden schafft.

Digitale Prozessabwicklung ist erfolgreich, wenn …

die gewonnen Daten mit den Marktteilnehmern über intelligente Schnittstellen geteilt werden und somit der Mehrwert multipliziert wird.

Gefragte mehrwertige Services im Schadenbereich könnten …  

die Datengewinnung und Weiterverarbeitung von Informationen sein, welche KI-gestützt zu Prozessentscheidungen führen.

Wir innovieren das Schadenmanagement, durch …

KI-gestützte Reparaturkalkulationen in höchster Zuverlässigkeit. Neben den Kosten selbst kennt der Versicherer alle benötigten Ersatzteile und den zeitlichen Aufwand für die Reparatur. Der Versicherer ist in der Lage den Schaden sofort zu beurteilen und ggf. die Ersatzteilbeschaffung und Steuerung zu einer Werkstatt anzustoßen. Durch die schnellen Kalkulationen kann eine fiktive Abrechnung innerhalb von wenigen Minuten vorgeschlagen werden.

Das Schadenmanagement der Zukunft braucht …

die Versicherer als treibende Kraft den Prozess effektiv und schnell zu gestalten

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Lisios – erkennt Wasserschäden bevor sie zum Problem werden

Der Messekongress Schadenmanagement und Assistance rückt näher und damit auch die Verleihung des Claims Rockstar Awards 2022. Auch in diesem Jahr werden uns wieder einige spannende Start-ups ihre Geschäftsmodelle pitchen. Damit ihr eine Idee bekommt, worauf ihr euch freuen dürft, stellen wir euch die Pitch-Teilnehmer auch in diesem Jahr wieder im Voraus vor. Den Anfang mach Lisios, ein junges Start-up aus Köln, spezialisiert auf die automatisierte Erkennung von Wasserschäden auf Basis von IoT, KI und maschinellem Lernen.  

Wasserschäden können bedeuten, …

dass ich als Betroffene einen Haufen Ärger habe. Es gilt: Je mehr Wasser austritt und je länger dieses auf Gebäude und Inventar einwirkt, desto größer der Schaden und Ärger. Bleibt der Schaden längere Zeit unentdeckt kann sich im schlechtesten Fall gesundheitsschädlicher Schimmel bilden. Aber auch wenn es nicht so weit kommt, habe ich den Schaden an der Bausubstanz, muss mich um die oft aufwändige und langwierige Schadensbehebung kümmern und nicht zuletzt droht die Erhöhung der Versicherungsprämie oder gar die Kündigung durch die Versicherung.

Automatisierung bedeutet für das Schadenmanagement …

Prozessoptimierung und Kostenersparnis. Der Prozess von der Erkennung eines Schadens, über die Schadensmeldung bis hin zur Schadensabwicklung birgt enormes Optimierungspotential durch Automatisierung und Digitalisierung. Dadurch lassen sich vor allem auf Seiten der Versicherer Kosten senken, aber auch die Kund:innenzufriedenheit erhöhen. Denn je weniger eine betroffene Kundin im Prozess aktiv werden muss, desto besser das Kund:innenerlebnis.

Wir innovieren das Schadenmanagement durch …

unseren Lisios WasserAlarm. Das System besteht aus einem Gerät, was ohne großen Aufwand von außen an der Hauptwasserleitung angebracht wird. Kein Werkzeug, kein Klempner notwendig. Es erkennt sowohl Rohrbrüche als auch Mikroleckagen. Sobald eine Leckage erkannt wurde, erhält der Nutzer eine Warnung per App oder SMS inklusive Hinweise, was zu tun ist. Zusätzlich misst der WasserAlarm noch den Wasserverbrauch und hilft dabei Wasser zu sparen.

Darüber hinaus könnten wir aber im Schadensfall auch eine automatisierte Schadensmeldung an den Versicherer absetzen, den Handwerker/Notdienst verständigen oder einen Termin mit einem Sachverständigen vereinbaren. Alles automatisiert oder zumindest mit minimaler Interaktion mit den Betroffenen. Unsere Vision ist es, den Kund:innen nicht nur eine Lösung zur frühzeitigen Erkennung von Leckagen anzubieten, sondern „Sorgenfreiheit“, wenn es um das Thema Wasserschäden geht.

Die größten ungenutzten Potenziale im Schadenmanagement liegen …

in der Automatisierung und Digitalisierung. Diese Erkenntnis ist sicher nicht besonders neu, aber eben in der Realität noch nicht oder nur sehr eingeschränkt angekommen. Die Technik ist da. Jetzt braucht es intelligente und kund:innenfreundliche Produkte, welche die technischen Möglichkeiten nutzen, um das „Kund:innenerlebnis Schadenmanagement“ zu verbessern. Hier wollen wir mit unserem Lisios WasserAlarm einen Beitrag leisten.

Das Schadenmanagement der Zukunft braucht …

mehr IoT und mehr AI als Grundlage für neuartige Produkte, automatisierte und schlanke Prozesse sowie verbesserte User Experience. Und vielleicht mehr InsurTech Startups, die mit frischen Ideen für Bewegung in der Versicherungsbranche sorgen.

HealthTechs #1: Eine neue Ära für das Gesundheitswesen

Pascale Ullmann und Max Krause über den Boom der HealthTechs, die Digitalisierung des Gesundheitssektors und die schöne neue Produktwelt, die damit einhergeht:

Doktor, ich habe Schmetterlinge im Bauch

An was denken sie, wenn sie nach Luca gefragt werden? Vielleicht an ein bekanntes Gesicht aus Schulzeiten? Ihre erste große Liebe und die Erinnerung an den wohl romantischsten ersten Kuss inmitten eines Sonnenblumenfeldes? Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass sie die Assoziationen der meisten Deutschen dieser Tage teilen, die den Namen „Luca“ hören. Es geht um die Luca-App. So begleitet uns diese zwar stets und verlässlich ins Restaurant oder Museum, aber hier von einer intimen Freundschaft zu sprechen, wäre wohl zu viel des Enthusiasmus für Technologie.

Covid-19 & der HealthTech-Boom

Das Beispiel zeigt aber, dass insbesondere während der anhaltenden Covid-19-Pandemie der Umgang mit digitalen Produkten, Technologien und Dienstleistungen in Beziehung mit Gesundheit zu einem zentralen und allgegenwärtigen Thema geworden ist. Die letzten zwei Jahre haben verdeutlicht, welch entscheidenden Einfluss die Fortschritte der Digitalisierung auf das effiziente Funktionieren des Gesundheitssystem und dessen Peripherie haben kann.  Einige der digitalen Dienste, die uns auch im Umgang mit der Pandemie unterstützt haben, können als HealthTechs bezeichnet werden.

Der internationale Markt für HealthTechs erlebte daher selbst in Relation zum Wachstum der letzten Dekade, einen merklichen Boom. Während für 2020 noch ein Umsatz des digitalen Gesundheitsmarkts von 200 Milliarden Dollar prognostiziert wurde, soll sich dessen jährlicher Umsatz bis 2025 verfünffachen. [1] Derartige Aussichten erzeugen erhöhtes Interesse bei Investoren und so verdreifachte sich die Finanzierungssumme im europäischen und US-amerikanischem HealthTech-Markt 2021 gegenüber dem Jahr 2019.[2] Auch wenn die Wachstumsdynamik in Deutschland schwächer als in den USA oder im asiatischen Raum ausfällt, lässt sich eine klare Tendenz zu digitalen Gesundheitsangeboten identifizieren. Auch die Krankenversicherer sind sich diesem Trend bewusst und so gründeten deutsche Private Krankenversicherungen den Venture Capital Fond „Healcapital“, der innovativen Ideen in Form europäischer HealthTechs durch eine Finanzierung zur Marktreife verhelfen soll. Zweifelsohne handelt es sich also um ein Thema mit vielen neuen Facetten. Je mehr die digitale Gesundheit in den Fokus rückt, desto mehr gewinnt sie an alltagspraktischer sowie finanzieller Relevanz. Grund genug für uns, sich dieses vielfältige Thema einmal genauer anzuschauen und einen Einblick in die Trends zu digitalen Gesundheitsanwendungen zu geben.

Der Grundstein ist gelegt

Die Covid-19-Pandemie ist jedoch keinesfalls der erste Anstoß zur Steigerung der Digitalisierung des Gesundheitssektors und der alleinige Auslöser für die wachsende Nachfrage nach digitalen Angeboten. Sie ist ein Katalysator für bereits länger bestehende Trends im Gesundheitswesen, die durch die Pandemie schlagartig an Relevanz gewannen.

Den Startschuss, für die nur langsam fortschreitenden Digitalisierungsbestrebungen der Bundesregierung, legte das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherungen im Jahr 2004. Mithilfe dieser Reform wurde die Entwicklung der Telematikinfrastruktur bestimmt, die die verlustfreie Kommunikation zwischen sämtlichen Teilnehmern der Gesundheitsbranche ermöglichen soll.

Die noch vagen Bestrebungen bekamen durch das Inkrafttreten des E-Health-Gesetz im Jahr 2016 eine klare Identität. So wurden Arztpraxen verpflichtet, sich an die mittlerweile bestehende Telematikinfrastruktur und die Funktionen der elektronischen Gesundheitskarte anzubinden, um eine baldige Einführung der elektronischen Patientenakte zu ermöglichen. Zudem wurden telemedizinische Angebote wie Videosprechstunden bei Ärzt:innen gesetzlich ermöglicht.

Das 2019 in Kraft getretene Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) markierte einen weiteren entscheidenden Schritt in der Gestaltung des legislatorischen Rahmens für eine digitale Gesundheitsbranche. Damit wurden nicht nur Apotheken und Krankenhäuser zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur verpflichtet. Ebenso erhielten Ärzt:innen damit die Möglichkeit, digitale Gesundheitsanwendungen an ihre Patient:innen zu verschreiben.

2020 folgte dann das Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG). Damit einher geht auch die Einführung der elektronischen Patientenakte, die die digitale Kommunikation zwischen Patient:innen und Ärzt:innen erleichtern soll. Medizinische Daten, wie Röntgenbilder, Befunde und Arztberichte, können von Ärzt:innen geteilt und aufgerufen werden. Außerdem sollen ab 2022 weitere Features wie der Impfpass, der Mutterpass oder das Zahnbonusheft in der elektronischen Patientenakte integriert werden.

Die (stetige) Entwicklung des Begriffs HealthTech

Worum handelt es sich bei HealthTechs nun genau und deckt dieser Begriff sämtliche Innovationen rund um die Digitalisierung der Gesundheit ab?

Gemeinsam mit den Fortschritten der Informationstechnologien in den 1990-er Jahren entwickelte sich der Begriff „eHealth“ (electronic Health), der damals besonders für die Möglichkeiten der medizinischen Kommunikation über das populärer werdende Internet stand. Gemäß dem Bundesministerium für Gesundheit umfasst der Begriff vor allem „die Unterstützung, Betreuung und Behandlung von Patientinnen und Patienten unter der Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologie“.[3]

Dass der Gedanke von E-Health noch einiges mehr zu umfassen scheint, wird durch den Umstand verdeutlicht, dass verwandte Begrifflichkeiten hinzugekommen sind.  Als um das Jahr 2010 Smartphones zum ständigen Begleiter wurden, entstand der Begriff „mHealth“ (mobile Health). Bei mHealth stehen vor allem Fitness- und Gesundheitsangebote, unterstützt durch mobile Endgeräte, wie Smartphones, drahtlose Endgeräte bzw. Patientenüberwachungssysteme, im Vordergrund. Seit 2015 wurde zusätzlich „Digital Health“ als Überbegriff von mHealth prominent, der die Eigenverantwortung von Endkunden zur Gesunderhaltung mithilfe digitaler Anwendungen betont.[4]

Zu den bereits ohnehin zahlreichen Bezeichnungen kam vor einigen Jahren mit dem Begriff „HealthTechs“ ein weiterer hinzu. Die Begriffsverständnisse gehen hierzu noch weit auseinander.[5] Aufgrund der Breite des Begriffes lassen sich HealthTechs und Digital Health nur schwer unterscheiden. Im Allgemeinen umfassen HealthTechs die Überschneidung von Medizin und Technologie, HealthTechs gehen jedoch über „Digital Health“ hinaus. Während Digital Health sich auf digitale Anwendungen rund umEndnutzer:innen beschränkt, stellen HealthTechs einen Überbegriff dar, der sowohl jede Technologie als auch jede Anwendung innerhalb der medizinischen Versorgung und des Gesundheitssystems umfassen kann.[6]

Digitale Gesundheitsanwendungen – Einstieg in eine neue Produktwelt

Widmen wir uns nun den aktuellen Trends in der Praxis. Hier geht es vor allem um die konsumentenorientierten „Digital Health“-Anwendungen. Neben den Anwendungen rund um die elektronische Gesundheitskarte und elektronische Patientenakte (ePA)[7], nennt das Bundesgesundheitsministerium die sogenannten Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) als zentralen Bestandteil von Digital Health.[8] Dabei handelt es sich um eine Softwareanwendung – zumeist eine App, die auf digitaler Technologie beruht und einen medizinischen Effekt auf die Gesundheit der Anwender herbeiführt. Um die Erstattungsfähigkeit durch die Kostenträger zu gewährleisten, muss eine App als Medizinprodukt gemäß der CE-Kennzeichnung[9] in das Register der zugelassenen DiGAs aufgenommen werden. Infolge dieses Nachweises kann eine Anwendung im Rahmen der 2020 in Kraft getretenen DiGA-Verordnung von Ärzt:innen als „App auf Rezept“ verschrieben werden.

Die regulatorischen Anforderungen sind zum Schutz der Gesundheit sowie der persönlichen Daten der Patient:innen äußerst eng, sodass sich bisher nur ein Bruchteil der Digital Health Apps in Deutschland DiGA nennen können. Die Menge an nützlichen Gesundheitsapps geht also weit über das DiGA-Register hinaus. Auch die nicht zertifizierten Apps können von Patient:innen verschreibungsfrei und selbstständig genutzt werden. In Zukunft ist davon auszugehen, dass immer mehr Apps, beispielsweise rund um mentale Gesundheit oder physiotherapeutische Anwendungen, als offizielle Medizinprodukte anerkannt werden.

Versicherern ist zu empfehlen, auf dem Markt daher ständig nach neuen und vielversprechenden Anwendungen Ausschau zu halten. Durch die Finanzierung dieser können gegenüber konkurrierenden Wettbewerbern erhebliche Mehrwerte und einzigartige Angebote für Versicherungsnehmer geschaffen werden.

Neue Liebe rostet nicht

Im Gegensatz zu der Romanze mit der oder dem schüchternen Luca, die euch die ersten Schmetterlinge im Bauch schenkte, sind digitale Gesundheitsanwendungen gekommen, um zu bleiben. Welche Trends zukünftig den Markt beherrschen, lässt sich nur annäherungsweise prognostizieren.

Quellen zum Beitrag:

[1] Roland Berger. (2020). Future of Health – Der Aufstieg der Gesundheitsplattformen. https://www.rolandberger.com/de/Insights/Publications/Future-of-Health-Der-Aufstieg-der-Gesundheitsplattformen.html

[2] https://www.svb.com/trends-insights/reports/healthcare-investments-and-exits

[3] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/e/e-health.html

[4] Meister et al. (2017). Digital Health, Mobile Health und Co.- Wertschöpfung durch Digitalisierung und Datenverarbeitung. In: In Mario A. Pfannstiel, Patrick Da-Cruz, & Harald Mehlich (Hrsg.), Digitale Transformation von Dienstleistungen im Gesundheitswesen I. Springer Gabler.

[5] zur Übersicht verschiedener Begriffsverständnisse siehe: https://www.linkedin.com/pulse/what-healthtech-jorge-juan-fern%C3%A1ndez-garc%C3%ADa/?trk=public_profile_article_view

[6] https://www.healthtechbase.org/overview/

[7] zum Artikel ePA siehe: https://www.versicherungsforen.net/vertrieb-kunde/epa-fort-oder-rueckschritt-fuer-das-gesundheitswesen

[8] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/e/e-health.html

[9] https://www.twobirds.com/de/in-focus/digitale-gesundheitsanwendungen-DiGA

Autor:innen

Pascale Ullmann ist Head of Digital Solutions beim New Players Network

Max Krause ist Community Architect beim New Players Network.

Wenn ihr mehr über HealthTechs erfahren wollt, schaut euch: hier die neue Blogreihe der Versicherungsforen Leipzig an.